Wien/Linz - Trotz der Fristverlängerung, die das Land Oberösterreich für die Teilnahme Österreichs an den PISA-Feldtestungen erreicht haben will, bleibt die Bildungsministerin dabei: Am PISA-Stopp wird nicht gerüttelt. Das von der oberösterreichischen Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP) angekündigte Entgegenkommen der OECD hätte Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sieben Monate Zeit für die Schließung eines möglichen Datenlecks beim Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) gegeben.
Jedenfalls habe ihr der stellvertretende Bildungsdirektor der OECD, Andreas Schleicher, eine Fristverlängerung zur Durchführung der Vortests für Österreich zugesagt, behauptete Hummer am Freitag und erklärte: Die OECD sei damit einverstanden, wenn diese Tests im Oktober stattfinden. Es müsse lediglich sichergestellt werden, dass die Vorbereitungsarbeiten für PISA 2015 im Dezember starten können.
Verwunderung über Querverhandeln
Im Bildungsministerium erklärt man dem STANDARD: "Vertragspartner der OECD ist die Republik Österreich", sprich in letzter Konsequenz das Bildungsministerium. Zudem sei der stellvertretende OECD-Bildungsdirektor Schleicher informiert über die Pläne der Ministerin, die nächste PISA-Feldtestung auszusetzen. Man wundere sich also, warum hier mit einem Bundesland querverhandelt wird.
Die Fristverlängerung ändere jedenfalls nichts am Befund der Experten, dass die "umfangreiche technische Überprüfung", ob beim Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) ausreichende Datensicherheit gewährleistet werden kann, bis Ende des Jahres dauern wird. Die Entscheidung, ob die an rund 90 Prozent der AHS in Teilbereichen vorgezogene Zentralmatura wie geplant stattfinden kann, soll bereits kommende Woche fallen, heißt es aus dem Ministerium.
Zum Hintergrund: Die Ministerin hatte die Teilnahme Österreichs an allen Bildungstests der kommenden Monate gestoppt, da beim Bifie, das die Erhebungen durchführt, die Datensicherheit nicht gewährleistet sei. Hummer hatte zuletzt angekündigt, dass Oberösterreich im Alleingang an der kommenden PISA-Studie teilnehmen wolle. Dem hielt Heinisch-Hosek entgegen, nach Rechtsauffassung des Ministeriums sei die Teilnahme eines Bundeslands bei PISA nicht möglich. (APA, 21.3.2014)