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Protest in Bangkok gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshof, die Wahl vom Februar zu annullieren.

Foto: REUTERS/Athit Perawongmetha

Bangkok - Bei neuer Gewalt nach der Annullierung der Parlamentswahl vom Februar sind in Thailand mindestens vier Menschen verletzt worden. In der auch bei ausländischen Touristen beliebten nördlichen Stadt Chiang Mai explodierten am späten Freitag Sprengsätze in einem Fischrestaurant, an einer Tankstelle und in einem Brauhaus, wie die Behörden mitteilten.

Die Verletzten waren demnach am Samstag außer Lebensgefahr. Bei einer Kundgebung von Regierungskritikern in der östlichen Provinz Chonburi gab es der Polizei zufolge ebenfalls zwei Explosionen, aber keine Verletzten.

Nach der massiven Behinderung durch die Opposition hatte das thailändische Verfassungsgericht am Freitag die umstrittene Parlamentswahl vom 2. Februar annulliert. Die Richter nannten als Grund, das nicht an einem Tag im ganzen Land gewählt worden sei. Die Opposition hatte die vorgezogene Wahl boykottiert. Rund 10.000 Wahllokale wurden von ihr blockiert, mehrere Millionen Menschen konnten ihre Stimmen nicht abgeben.

Die Wahl war von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra angesichts wochenlanger Proteste gegen ihre Regierung mit inzwischen mindestens 23 Toten angesetzt worden. Die Regierungsgegner fordern statt Wahlen die Einsetzung eines nicht gewählten sogenannten Volksrats, der Reformen durchsetzen soll. Sie sehen in Yingluck eine Marionette ihres im Exil lebenden Bruders Thaksin Shinawatra. Dem früheren Regierungschef werfen sie Korruption und Bestechung vor. (APA, 22.3.2014)