Nach der Sperrung von Twitter in der Türkei hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan schwere Vorwürfe gegen den Kurznachrichtendienst erhoben. Twitter sei parteilich und werde systematisch zum Rufmord gegen die Regierung genutzt, erklärte das Amt Erdogans am Samstag.
“Unfaires und falsches“ Bild
Diese voreingenommene Einstellung schade nicht nur dem Ansehen von Twitter, sondern "schafft ein unfaires und falsches Bild unseres Landes". Der Dienst verstoße gegen Hunderte türkischer Gerichtsentscheidungen. Über Twitter seien illegal erworbene und gefälschte Aufnahmen verbreitet worden, hieß es.
Seit Donnerstagabend blockiert
Einige Nutzer hatten in den vergangenen Wochen auf Twitter und in anderen Online-Netzwerken auf Tonaufnahmen und Dokumente verwiesen, die angeblich Beweise für Korruptionsfälle im inneren Kreis um Erdogan liefern und auch dessen Verwicklung belegen sollen. Seit Donnerstagabend ist der Dienst blockiert. Um die Sperre aufzuheben, verlangt die Regierung, dass Twitter einen Verantwortlichen für die Türkei ernennt und bereit ist, auf Aufforderung bestimmte Inhalte zu löschen. (APA, 22.03.2014)