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Grafik der australischen Seebehörde, die die Position der Fundorte auf den chinesischen Satellitenbildern darstellt.

Foto: AP Photo/Australian Maritime Safety Authority

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Tony Abbott ist ein wenig zuversichtlich, dass das vermisste Flugzeug bald gefunden werden könnte.

Foto: EPA/DANIEL MUNOZ

Sydney - Der australische Ministerpräsident Tony Abbott hat sich am Sonntag optimistisch gezeigt, dass das Schicksal des vor zwei Wochen verschwundenen Fluges MH370 bald aufgeklärt werden kann. "Wir haben offenbar eine ganze Reihe sehr glaubwürdiger Hinweise bekommen und es gibt zunehmende Hoffnung", sagte Abbott in Sydney vor Journalisten.

Auf Nachfrage nannte er "mehrere kleine Objekte", die relativ nahe beieinander in der australischen Suchzone gesichtet worden seien. Wenige Stunden zuvor hatte die australische Seeaufsichtsbehörde weitere Anstrengungen ankündigte, um eine Verbindung der gesichteten Gegenstände zur Boeing 777 herzustellen, die am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden war. Abbott sagte, an der Suche würden sich ab Sonntag zusätzlich zwei chinesische und zwei japanische Flugzeuge beteiligen.

Für Hoffnung hatten auch chinesische Satellitenbilder gesorgt, die ebenfalls schwimmende Objekte zeigten, und zwar 120 Kilometer von jener Stelle entfernt, wo Australien bereits verdächtige Teile geortet hatte. Insbesondere ein Teil mit einer Größe von 22,5 mal 13 Metern. Die Suche konzentriert sich inzwischen auf eine Region im Indischen Ozean etwa 2.500 Kilometer südwestlich von Perth.

Am Sonntag erschwerten jedoch Nebel und tiefhängende Wolken die Suche, wie John Young sagte, der Amsa-Abteilungsleiter für Noteinsätze ist. Insgesamt waren acht Flugzeuge im Einsatz. Ein neuseeländisches Aufklärungsflugzeug mit Spezialkameras versuchte vergeblich, die Gegenstände zu finden, den eine andere Crew beim Überflug am Samstag als "eine Art Holzpalette und Haltegurte" beschrieben hatte. "Wir haben uns bei den Experten schlaugemacht, solche Paletten und Gurte werden durchaus in der Luftfracht verwendet", sagte Mike Barton von Amsa.

Funkstille ab 7. April

 Die Hälfte der Zeit, in der die Blackbox der vermissten malaysischen Boeing akustische Signale aussendet, dürfte bereits verstrichen sein. Die Kästen, die an Bord jedes kommerziellen Flugzeugs mitfliegen, machen nur etwa 30 Tage lang auf sich aufmerksam - dann ist die Batterie leer. Funkstille ist demnach etwa ab dem 7. April. Der orangefarbene Metallbehälter beinhaltet einen Flugschreiber, der alle relevanten Daten registriert - wie Kurs, Flughöhe oder Tempo. Zudem zeichnet ein Stimmenrekorder Gespräche und Geräusche im Cockpit auf.

Die Geräte halten extremen Temperaturen ebenso stand wie hohem Wasserdruck und helfen, ein Unglück zu rekonstruieren. Ein Ortungsgerät, das sich bei der Berührung mit Wasser einschaltet, soll das Auffinden der Box ermöglichen, wenn ein Flugzeug ins Meer stürzt. Signale sind nach Angaben von Experten noch aus mehr als 4.000 Metern Wassertiefe zu empfangen. Das Gebiet, in der die Reste von MH370 derzeit vermutet werden, ist Tausende Meter tief.

Für das mysteriöse Verschwinden von Flug MH370 haben Experten drei Theorien. Entführung, Sabotage durch die Piloten oder eine Katastrophe wie etwa ein Brand, der Crew und Passagiere außer Gefecht setzte. In letzterem Fall könnte die Maschine noch stundenlang per Autopilot weitergeflogen sein, bis ihr der Treibstoff ausging. (APA, 23.3.2014)