Klosterneuburg - Die angeschlagene Baumarktkette bauMax ringt ums Überleben, sogar die Kunstsammlung Essl steht nun zur Disposition, berichtet das Wirtschaftsmagazin "trend" im Voraus. Das Unternehmen brauche nochmals Kapital, zudem müssten die Gläubigerbanken Schulden nachlassen. In Summe ist von einer Größenordnung von bis zu 200 Millionen Euro die Rede.

Weil die Familie laut dem Wirtschaftsmagazin kein Kapital mehr aufbringen kann, kommt nun auch die Kunstsammlung ins Spiel. Der neue bauMax-Vorstandschef Michael Hürter - seit 1. März an der Unternehmensspitze - bestätigt, dass die Banken Zugriff auf die Kunstwerke hätten, schreibt der "trend".

Zwar habe bauMax-Gründer Karlheinz Essl die Sammlung vor zwei Jahren in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht - aber weil die dafür ausschlaggebende Fünfjahresfrist noch nicht abgelaufen ist, würden die Werte auch im Insolvenzfall der Masse zufallen.

Die Sammlung Essl mit rund 7.000 Kunstwerken, seit 1999 in einem Museum in Klosterneuburg untergebracht, steht laut dem Magazin mit 86 Millionen Euro in den Büchern, der Verkehrswert betrage bis zum Dreifachen.

Kontakte zur öffentlichen Hand

Letztlich werde es für Essl senior wohl darum gehen, eine Lösung zu finden, die Geld bringt und gleichzeitig die Sammlung erhält. So seien bereits Kontakte zur öffentlichen Hand geknüpft worden, heißt es im "trend".

Die Lage hat sich auch deswegen zugespitzt, weil der Rückzug aus der Türkei und Rumänien, wo bauMax sieben bzw. 15 Standorte betreibt, unmittelbar bevorstehe. Dabei fallen allerdings Schließungskosten von "bis zu 20 Millionen Euro" an, wie der "trend" unter Berufung auf Insider schreibt.

bauMax hat mit den Beratern von Roland Berger ein Sanierungskonzept erstellt, die Banken haben die ursprüngliche Frist vom 30.9.2015 bis zum 30.9.2016 erstreckt. Aktuell gibt es in Österreich 66 Standorte, 24 in Tschechien, 14 in der Slowakei, 15 in Ungarn, vier in Slowenien, sieben in Kroatien, 15 in Rumänien, acht in Bulgarien und sieben in der Türkei. In Summe beschäftigt bauMax rund 8.900 Personen, davon rund 4.000 in Österreich. (APA, 23.3.2014)