Bregenz – Gabi Sprickler-Falschlunger, Gesundheitssprecherin der SPÖ im Vorarlberger Landtag, versteht sich als „glühende Sozialdemokratin". Und gerade deshalb rege sie die Vorgangsweise ihrer Parteiführung in Sachen Hypo Alpe Adria so auf, sagt sie zu derstandard.at: „Ich verstehe einfach nicht, wie es so weit kommen konnte, dass man nicht mehr sieht, wie groß der Missmut der Bürgerinnen und der Funktionärinnen ist."
Die Online-Petition für einen Hypo-Untersuchungsausschuss dem Finanzausschuss zuzuweisen bedeute, diese Petition abzudrehen, sagt die Dornbirner Ärztin. „Die Petition kommt in die Endlosschleife parlamentarischer Möglichkeiten, man hofft, dass sich die Sache mit der Zeit erledigt. Nur: Das vergessen die Leute nicht."
Größter Skandal der Zweiten Republik
Statt eines Untersuchungsausschusses eine Untersuchungskommission einzurichten, ist aus Sprickler-Falschlungers Sicht falsch: "Ich kann mir doch nicht die Leute aussuchen, die mich untersuchen sollen." Klarheit über den "größten Skandal der Zweiten Republik" könne nur ein Untersuchungsausschuss bringen. Sprickler-Falschlunger: "Beginnen muss der Ausschuss mit der Untersuchung schon ab dem Jahr 2000, um auch das Zeitalter der FPÖ-Herrschaft in Kärnten und die Rolle des Kabinetts Schüssel I auszuleuchten." Schließlich dürfe man bei aller Kritik an der SPÖ-Führung nicht vergessen, wer die wahren Täter seien: "Die sind in der FPÖ zu suchen."
Kritik an der Parteiführung üben die Vorarlberger Sozialdemokraten seit Unterzeichnung des Koalitionsabkommens. Im Dezember des Vorjahres lehnten sie das Abkommen mit 46:2 Stimmen ab. Parteichef Werner Faymann musste unverrichteter Dinge zurück nach Wien fahren. (jub, derStandard.at, 24.3.2014)