Das neue HTC One (Modellname "M8") ist wohl eines der schlechtgehütetsten Smartphone-Geheimnisse der letzten Jahre.

Foto: Faksimile/Youtube

Vor rund drei Wochen landete ein erstes, ausführlicheres Hands-on-Video zum Nachfolger des HTC One im Netz, gefolgt von einer Drohung des Unternehmens an den Ersteller. Kurz darauf landete ein weiteres Gerät auf eBay.

Nun ist erneut ein Video auf Youtube aufgetaucht, in welchem das Gerät umfassend vorgestellt wird. Es stammt von einem deutschen Techblog, doch wer es hochgeladen hat, ist unklar.

Leak offenbar aus Vorab-Präsentation

Über hunderttausend Zugriffe hat der vierzehnminütige Clip, in dem mehrere Kernfunktionen des Smartphones vorgestellt werden. Hochgeladen wurde das Video von einem neuen Youtube-Nutzer unter dem Pseudonym "Hans Meyer". Erstellt wurde es allerdings von Andrzej Tokarski, der die Website tabletblog.de betreibt und vorab von HTC die Gelegenheit zu einem Hands-on erhalten hat.

Tokarski erklärte gegenüber dem WebStandard, dass der Clip unter seinem Youtube-Konto privat hochgeladen worden ist, aber durch einen Fehler kurzzeitig in den Google-Suchergebnissen aufgetaucht ist, ehe es aus diesem Grund wieder gelöscht wurde. Innerhalb des kurzen Zeitraums dürfte "Hans Meyer" das Video entdeckt, gespeichert haben und anschließend neu auf Youtube hochgeladen haben. Wer sich hinter dem Nutzerkonto verbirgt, ist ihm nach eigener Aussage nicht bekannt.

Snapdragon 801 und Android 4.4.2

Wie erwartet setzt HTC weiter auf Qualcomms Snapdragon-Chip, hier das Modell 801 mit zwei GB RAM und 16 GB Onboardspeicher und Erweiterungsmöglichkeit per microSD um bis zu 128 GB. Das Gerät bietet ein Fünf-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung und ist damit im Vergleich zum Vorgänger (4,7 Zoll) etwas gewachsen.

Es bringt Android 4.4.2 mit HTCs eigenem Interface Sense 6 mit, welches sich in dieser Version etwas stärker an der Standard-Oberfläche von Android zu orientieren scheint. Auch eine neue Ausgabe des Nachrichten- und Social Media-Aggregators Blinkfeed ist an Bord. Laut Angaben der Videorezension wird nicht nur die Fitbit-App unterstützt, sondern es sind auch Sensoren (etwa zur Schrittzählung) integriert, die einen Erwerb des Fitness-Armbands obsolet machen sollen.

Nachschärfen á la Lytro

Während auf der Vorderseite eine 5-MP-Kamera für hochauflösende Selfies prangt, sitzt das große Alleinstellungsmerkmal des Smartphones, das weiter nur "HTC One" heißen wird, auf der Rückseite. Oberhalb der 4,1-MP-Kamera nach "Ultrapixel"-Prinzip sitzt ein weiteres Modul, das eine 2-MP-Auflösung mitbringt. Dieses dient dafür, Tiefeninformationen zu erfassen und damit im Nachhinein die Wahl unterschiedlicher Fokuspunkte zu ermöglichen. Eine Idee, die in größerem Stile zuletzt mit der Lytro-Kamera vermarktet wurde, die allerdings auf ein anderes Prinzip baut.

Zugänglich ist diesee Auswahl im Bearbeitungsmodus. Wie das Video zeigt, erinnert die sich daraus ergebende Weichzeichnung weiter entfernter Bildelemente ein wenig an den "Tilt Shift"-Effekt, über welchen Szenen "miniaturisiert" werden können. Die Voraussetzung ist jedoch die Aufnahme von wenig bewegten Objekten bei guten Lichtverhältnissen, andernfalls steht die nachträgliche Schärfepunktverstellung nicht zur Verfügung.

Ebenfalls an Bord ist ein 3D-Effekt, der durch einen Stabilisierungseffekt des Bildes bei einer Bewegung des Handys die Aufnahme räumlicher wirken lässt.

Neuer Energiesparmodus

Auch vorgestellt wird ein Modus namens "Extreme power saving". Wird er aktiviert, erlaubt das HTC One nur noch Zugriff auf Basisfunktionen (E-Mail, Nachrichten, Telefon, Kalender, Taschenrechner) auf einer vereinfachten Oberfläche an. Laut Versprechen des Herstellers sollen sich so aus fünf Prozent Akkuladung bis zu 15 Stunden Betrieb holen lassen.

Offiziell vorgestellt wird der One-Nachfolger am Dienstag auf einem schon länger angekündigten Event. Der WebStandard wird aus London berichten.

Update, 25.03., 14:00

Das Video ist mittlerweile nicht mehr verfügbar, da es aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt wurde. (red, derStandard.at, 24.03.2014)