Foto: AMD

Der proprietäre Grafikkartentreiber Catalyst von AMD soll künftig einen Open Source-Treiber als Unterbau verwenden, wie Heise Open mit Verweis auf die Website Phoronix berichtet. Der im Linux-Kernel enthaltene Treiber bietet den Vorteil, dass die Installation und der Betrieb deutlich vereinfacht werden. Ganz soll das proprietäre, also nicht quelloffene Modell, aber nicht aufgegeben werden.

Von den Plänen hat Phoronix auf der der "Game Developers Conference" erfahren. Es handelt sich um keine offizielle Ankündigung. Heise geht davon aus, dass die Angaben stimmen, weil der AMD-Manager John Bridgman in Forenpostings Stellung bezieht, ohne zu dementieren.

Zwei Ansätze vereinen

Quelloffene, meist von der Community bereitgestellte Treiber für Grafikkarten besitzten zumeist Einschränkungen. So ist die 3D-Leistung vor allem bei neuen Karten oft nicht so hoch wie bei den Treiberlösungen der Hersteller. Auch beim TV-Ausgang oder im Funktionsumfang müssen manchmal Abstriche gemacht werden. Dafür sind sie näher mit dem Betriebssystemkern verbunden, wobei sich für AMD Vorteile für spezifische Techniken in der Zusammenarbeit von CPU und Grafikkarte ergeben.

Reverse Engineering befürchtet

Ein Plugin-System, bei dem proprietäre Erweiterungen auf die Open Source-Treiber aufsetzen, komme für AMD nicht in Frage. Hier bestehe eine erhöhte Gefahr, dass Konstruktionsdetails der Produkte beziehungsweise Code ausgelesen werden. Das könnte zu Schwierigkeiten mit den Vertragspartnern des Konzerns führen und zudem der Konkurrenz unerwünschte Einblicke gewähren. (red, derStandard.at, 25.3.2014)