Kairo - Der Prozess gegen Mitarbeiter des Fernsehsenders Al-Jazeera in Kairo ist am Montag auf den 31. März vertagt worden. Das Gericht hörte zuvor einige Ermittler als Zeugen an. Auch hieß es am Montag, die Haftbedingungen der aus umstrittenen Gründen vor Gericht stehenden Journalisten seien verbessert worden.

Der australische Reporter Peter Greste, der kanadisch-ägyptische Bürochef Mohammed Fahmy und der ägyptische Produzenten Baher Mohammed waren Ende des Vorjahres in ihrem Hotelzimmer in Kairo verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen und weiteren Angeklagten Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beziehungsweise deren Förderung vor. Außerdem sollen sie "falsche Nachrichten zur Schädigung des Ansehens Ägyptens" verbreitet haben. Gegen die meisten Angeklagten wird in Abwesenheit verhandelt.

Ehemalige Arbeitgeber Grestes, darunter die britische BBC, und internationale Journalisten-Organisationen hatten die Anklage als "absurd" und "politisch motiviert" kritisiert. In einer Verhandlungspause wandte sich Greste am Montag aus dem Anklagekäfig an die anwesenden Journalisten. Wie er sagte, hätten er und seine mitangeklagten Kollegen in den vergangenen Tagen erstmals Zeitungen und Zeitschriften zum Lesen erhalten. "Wir glauben, dass wir das dem Druck der Öffentlichkeit zu verdanken haben", fügte er hinzu. (APA, 23.3.2014)