Der Marmeladen-Aktivismus hat es zwar in den Petitionsausschuss geschafft. Konkrete Handlungsschritte fehlen aber.

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Mehr Obstbäume für Wien: So lautete das Ziel der im Juli 2013 gestarteten Unterschriften-Petition "Recht auf Marmelade" der Initiative Stadt Frucht Wien (derStandard.at berichtete). Dabei wurde gefordert, dass zehn Prozent der rund 2.000 Bäume, die das Stadtgartenamt (MA 42) jedes Jahr auf öffentlichen Flächen pflanzt, Obstbäume sein sollen. Ebenso sollen zehn Prozent der Sträucher Fruchtsträucher sein. Die Früchte sollten dann den Bürgern als so genannte Urban Commons, also städtische Gemeingüter, frei zur Verfügung stehen und zur urbanen Selbstversorgung gemeinschaftlich genutzt werden.

Im Dezember war die nötige Anzahl von 500 Unterschriften erreicht und das Anliegen ging in die Behandlung des Petitionsausschusses des Gemeinderates. Bei einer Sitzung des Ausschusses Ende Februar sprachen sich die Ausschussmitglieder für eine "Weiterverfolgung" des Themas aus.

Initiative sieht Erfolg

"Es wurde (…) die Empfehlung beschlossen, dass die zuständige Stadträtin, Frau Mag.a Ulli Sima, das Thema der gemeinschaftlichen, nichtkommerziellen Nutzung von Obstbäumen im Stadtgebiet weiter verfolgen und die Möglichkeit der Pflanzung von Fruchtsträuchern in Parks (… ) einer Prüfung auf Umsetzung unterziehen möge", heißt es in der Endstellungnahme des Ausschusses. Auch das in der Stadt Linz angewandte Projekt "Linz pflückt" soll einer genaueren Begutachtung unterzogen werden.

Obwohl keine konkreten Schritte in dem Schreiben angeführt wurden, sieht die Initiative die Behandlung ihres Anliegens durch den Petitionsausschuss als Erfolg. "Wir hoffen, dass das Stadtgartenamt unser Anliegen für mehr Obstbäume Ernst nimmt", sagt Peter Krobath, freier Journalist und Initiator der Petition. Das Thema wolle man konsequent weiterverfolgen, außerdem sind wieder gemeinsame Erntetouren in Wien mit anschließender Verarbeitung geplant. Einige Bezirke würden nun außerdem Anträge für die Pflanzung von Obstbäumen stellen. (Elisabeth Mittendorfer, derStandard.at, 26.3.2014)