Wien - Bis auf die Tatsache, dass die Finanzzukunft der Staatsoper mittelfristig nicht gesichert ist, läuft es sehr gut für das Haus am Ring: Im Jahresvergleich, so Direktor Dominique Meyer, habe man bis 23. März die Karteneinnahmen um eine halbe Million (auf 22,09 Millionen Euro) gesteigert (im Vorjahreszeitraum waren es 21,46 Millionen). Und die Einnahmen pro Vorstellung sind von 113.527 auf 114.458 Euro gestiegen.

Ein kleines Minus hingegen bei der Sitzplatzauslastung: Es ging von 99,21 auf 98,94 Prozent herab. Wobei: Im Opernbereich ergab sich ein Plus von 99,51 auf 99,63 Prozent Auslastung, im Ballett hingegen ein Minus von 98,99 auf 97,10 Prozent. Trotz der guten Zahlen sei es jedoch so, dass "Budgetsorgen existieren", so Meyer, weshalb man sich entschlossen hat, die Kartenpreise um fünf Prozent anzuheben, dabei aber die niedrigeren Kategorien zu schonen.

Dies ändere an der prekären Situation jedoch nichts, Meyer hofft durch die Gespräche mit Kulturminister Josef Ostermayer dauerhafte Lösungen und Klarheit zu finden: "Ich bin nicht hoffnungslos, weil ich weiß, dass die Staatsoper in diesem Land wichtig ist."

Mit Strauss und Verdi

Inhaltlich will man die Wichtigkeit in der kommenden Saison mit Premieren demonstrieren: Man startet (am 5. Oktober) mit Mozarts Idomeneo (Christoph Eschenbach dirigiert, Kasper Holten führt Regie) und setzt fort mit Mussorgskis Chowanschtschina (ab 15. November in der Regie von Regisseur Lew Dodin; es dirigiert Semyon Bytschkow). Zum Jahresabschuss (ab 20. Dezember) wird dann Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst die Neuinszenierung von Verdis Rigoletto leiten (Regie führt Pierre Audi).

Welser-Möst dirigiert auch Richard Strauss' Elektra (Premiere am 29. März 2015) mit Nina Stemme (Regie: Uwe Eric Laufenberg). Donizettis Don Pasquale (ab 26. April 2015) betreut wiederum Dirigent Jesús López Cobos. Ihm steht als Regisseurin Irina Brook zur Seite. Ein bisschen moderner wird es am 14. Juni 2015 zugehen: Da erlebt man die österreichische Erstaufführung von Thomas Ades' The Tempest, die 2004 am Royal Opera House Covent Garden in London uraufgeführt wurde. Der Komponist dirigiert selbst; es inszeniert Robert Lepage.

Prominenz auch abseits der Premieren: Christian Thielemann wird ab 12. Oktober Strauss' Ariadne auf Naxos dirigieren, Simon Rattle leitet im Mai und im Juni 2015 zwei Ring-Zyklen. Und auch der neue Münchner Generalmusikdirektor Kirill Petrenko schaut vorbei: Im November wird er Strauss' Rosenkavalier umsetzen. 40 Vorstellungen der kommenden Saison werden übrigens im Internet übertragen. (Ljubisa Tosic, DER STANDARD, 26.3.2014)