Das Wiener Start-up kompany bereitet im Internet amtliche Firmenbuchauszüge und Bonitätsauskünfte von 21 Millionen Gesellschaften aus 25 Ländern auf. Zielgruppe sind kleinere und mittlere Unternehmen, die sich über ihre internationalen Geschäftspartner erkundigen wollen und für die Informationen auch zahlen. Jetzt bietet kompany den KMU selbst eine Visitenkarte mit amtlichen Daten an.

"Immer mehr Unternehmen haben uns gefragt, ob sie nicht die Informationen, die wir anzeigen, selbst um Logo oder Kontaktdaten erweitern können", erzählt Mitgründer und Co-Geschäftsführer Bernhard Hoetzl. Firmen bekommen daher ab sofort die Möglichkeit, ihr eigenes Online-Profil zu bearbeiten. Das ganze nennt sich "Verify360" und kostet ohne Umsatzsteuer 360 Euro im Jahr.

Mit dabei ist auch eine europäische Firmenidentitätskarte, die amtliche Informationen sowie einen Link zum aktuellen Handelsregisterauszug des Unternehmens enthält. Potenzielle Kunden oder Lieferanten können also kostenlos einsehen, mit wem sie es zu tun haben.

2012 gegründet

kompany wurde vor zwei Jahren in Wien gegründet, 15 Entwickler arbeiten zwischenzeitlich für das Start-up. Das Unternehmen schreibt noch Verluste, sagte Hoetzl im Gespräch mit der APA. 2014 will er operativ den Turnaround schaffen. Umsatzzahlen nannte er nicht. Im ersten Jahr belief sich die Bilanzsumme laut "FirmenCompass" auf 245.081 Euro. "Wir wachsen stark. Pro Monat kommen 1.000 bis 1.500 Kunden dazu", so Hoetzl. Bisher haben mehr als 7.000 Interessenten für Unternehmensinformationen bezahlt.

Hoetzl, der wie sein Co-Geschäftsführer Russell Perry von der Personensuchmaschine 123people kommt, hat Expansionsgelüste. Noch im ersten Halbjahr 2014 will er auch Firmendaten aus den USA anbieten. Dafür braucht das Unternehmen eine Menge Geld, denn die Lizenzen, um auf Daten von Behörden und Auskunfteien zugreifen zu dürfen, kosten.

Zimmermann stockt auf

Als Kapitalgeber fungieren die staatliche Förderbank aws und Norbert Zimmermann, Hauptaktionär und stellvertretender Aufsichtsratschef der Berndorf Industrieholding AG sowie Aufsichtsratsvorsitzender der börsenotierten Schoeller-Bleckmann (SBO), an der wiederum Berndorf 31 Prozent hält. Zimmermann steht hinter der LIVAG GmbH, der derzeit 1,7 Prozent von kompany gehören. In Kürze wird der prominente Investor aufstocken, kündigte Hoetzl an.

Die Online-Firmendatenabfrage ist bis dato in vier Sprachen verfügbar. Die meisten Daten gibt es über deutsche und britische Unternehmen. Für einen österreichischen Firmenbuchauszug sind etwa 12 Euro zu berappen, ein Bonitätscheck kommt auf 20 Euro. (APA, 26.03.2014)