Gaza/Tel Aviv - Die israelische Marine hat am Mittwoch zwei Boote beschossen und stark beschädigt, deren Besatzung Zigaretten und Tabak von Ägypten in den Gazastreifen schmuggeln wollte. Zwei Männer seien dabei leicht verletzt worden, die anderen Besatzungsmitglieder hätten sich unversehrt an Land gerettet. Wie palästinensische Augenzeugen und Sanitätsdienste berichteten, wurden die Schiffe beschossen, als sie sich dem Hafen der Grenzstadt Rafah näherten.

Eine Sprecherin der israelischen Streitkräfte bestätigte den Zwischenfall und ergänzte, auch ein israelisches Kriegsschiff sei beschädigt worden. Die Marine habe die Schmugglerboote zum Beidrehen aufgefordert und zunächst Warnschüsse abgegeben. "Als diese ihren Kurs fortsetzten, wurden die Boote beschossen und es waren danach Explosionen an Bord zu vernehmen", berichtete sie. Gleichzeitig hätten Bewaffnete vom Ufer des Gazastreifens aus das Marineboot beschossen. "Wir haben das Feuer in ihre Richtung erwidert", so die Sprecherin.

Israel hat wegen Raketenangriffen und der Entführung eines israelischen Soldaten im Jahr 2006 eine Land- und Seeblockade gegen den Gazastreifen verhängt. Fischerboote aus dem Palästinensergebiet dürfen sich nur sechs Seemeilen vom Ufer entfernen. Auch das Nachbarland Ägypten reglementiert seit vergangenem Sommer sehr strikt den Reise- und Warenverkehr mit dem isolierten Gebiet, in dem 1,6 Millionen Menschen leben. Die im Gazastreifen regierende radikalislamische Hamas war eng mit den im Juli vom Militär entmachteten Muslimbrüdern in Ägypten verbündet. (APA, 26.3.2014)