Conakry/Monrovia - Die Ebola-Epidemie im westafrikanischen Staat Guinea hat zwei weitere Opfer gefordert. Damit sei die Zahl der Toten seit dem Ausbruch der Seuche im vergangenen Monat auf 61 gestiegen, teilten die Gesundheitsbehörden in der Hauptstadt Conakry am Mittwoch mit. Aus dem Nachbarland Liberia wurde ein neuer Verdachtsfall gemeldet.

Der Patient werde in der Hauptstadt Monrovia behandelt, berichtete die liberianische Lokalzeitung "Daily Observer". Damit gibt es in Liberia elf Verdachtsfälle. Fünf Menschen sind gestorben. Fast alle Fälle traten an der Grenze zu Guinea in den Bezirken Zorzor, Lofa und Foyah auf. Ein internationales Expertenteam ist in der Region im Einsatz, um die Epidemie zu bekämpfen.

Keine vorbeugende Therapie

Ebola ist eine der gefährlichsten Krankheiten weltweit. Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. Die Krankheit ist sehr ansteckend und endet meist tödlich. Bisher gibt es weder eine vorbeugende Impfung noch eine Therapie.

Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" (Medecins Sans Frontieres, MSF) stockt in Guinea ihr aus 30 Mitarbeitern bestehendes Team in zwei Orten im Süden des Landes auf. "In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium haben wir in der Stadt Gueckedou eine Spezialklinik mit zehn Betten eingerichtet, in Macenta sind wir dabei, ebenfalls eine aufzubauen. Es ist unerlässlich, dass alle Patienten, die Krankheitssymptome aufweisen, schnell behandelt und von ihrem Umfeld isoliert werden", erklärte Marie-Christine Ferir, Koordinatorin des MSF-Noteinsatzes, am Mittwoch in einer Aussendung der Organisation.

Schutz vor Ansteckung

Eine der Hauptaufgaben besteht darin, die Umgebung der Patienten vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Die Krankheit wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Erkrankten übertragen - über Blut, Speichel und Stuhl. Die MFS-Teams konzentrieren sich derzeit auf die Suche nach "Kontaktfällen" - also auf Personen, die mit Ebola-Patienten in direktem Kontakt waren und nun ebenfalls erkrankt sein könnten. "Ärzte, die auf die Krankheit spezialisiert sind, gehen zu Fuß in Dörfer, die in der Umgebung der betroffenen Ortschaften liegen. Sie identifizieren Personen, die Krankheitssymptome aufweisen und überstellen sie dann in eine Klinik", erläuterte Ferir. Obwohl es derzeit kein Heilmittel gibt, kann die medizinische Betreuung der Patienten die Symptome reduzieren und das Fortschreiten der Krankheit verhindern. (APA, 26.3.2014)