Bild nicht mehr verfügbar.

Die "New York Times" investiert und experimentiert zum Beispiel mit Datenjournalismus; ein neues Projekt nennt sich "The Upshot".

Foto: Reuters/Allegri

2013 geht in die Annalen der US-Medienbranche als ein Jahr der Innovationen ein. Dieser Energieschub werde zwar die schwierigen Rahmenbedingungen nicht auflösen, er gebe aber Anlass zu Optimismus, dass sich die Branche konsolidiere. Zu diesem Befund kommen die Autoren des jährlich veröffentlichten Journalismus-Reports "The State of the News Media", der vom Pew Research Center erstellt wird.

Befeuert wurde die technologiegetriebene Entwicklung durch Investitionen wie etwa jener von Amazon-Gründer Jeff Bezos, der 250 Millionen Dollar für die "Washington Post" locker machte. Oder Pierre Omidyar, der mit Ex-Guardian Journalisten Glenn Greenwald die Investigativplattform "The Intercept" gründete. Als Motor erweisen sich auch Medien wie die "New York Times", die mit Paywalls und Datenjournalismus experimentieren und nach Wegen der Monetarisierung von digitalen Inhalten suchen.

Investitionen von 300 Millionen Dollar

Investoren hätten im vergangen Jahr rund 300 Millionen Dollar in digitale Start-ups gepumpt, heißt es in dem Bericht. Tausende Arbeitsplätze seien entstanden, weswegen die Studienautoren "Hoffnung für den US-Journalismus" und die Finanzierung von journalistischen Inhalten konstatieren.

Weitergehen werde der Expansionskurs von Medien wie "Vice" mit Büros in derzeit 35 Ländern oder Portalen wie der "Huffington Post" mit elf Dependancen weltweit. Auch Buzzfeed und Quartz treiben die Internationalisierung der US-Medien voran.

69 Prozent der Einnahmen, die Medien im vergangenen Jahr lukrieren konnten, kommen aus der Werbung, 24 Prozent werden von der Leserschaft direkt generiert. In Summe kommt die Branche auf Werbeerlöse von 60 Milliarden Dollar – nicht viel mehr als Google mit 59 Milliarden Dollar.

Änderungen am Werbemarkt

In der Studie wird die Verschiebung am Werbemarkt dokumentiert. Während die Anzeigen im Printbereich von 2003 bis 2012 um 52 Prozent zurückgingen, bescheinigen die Studienautoren der Vermarktung von Online-Videos ein starkes Wachstum. Die Ausgaben für Videowerbung erhöhten sich im Jahr 2013 gleich um 44 Prozent und machten bereits zehn Prozent der gesamten Werbespendings aus. Das größte Stück vom Kuchen holte sich Youtube mit 20 Prozent.

Print-Vollzeitstellen im Sinkflug

Weiter im Sinkflug ist die Anzahl der Print-Vollzeitstellen bei US-Verlagen. Von 2002 bis 2012 gingen mehr als 16.000 Jobs verloren. Der Zuwachs bei den Online-Äquivalenten, 5.000 Stellen entstanden in den letzten Jahren mit der Gründung von rund 500 Plattformen, konnte den Rückgang insgesamt nicht kompensieren. Derzeit hält die Branche bei 38.000 hauptberuflichen Journalisten - nach 40.000 ein Jahr davor. Der Großteil arbeitet bei Verlagshäusern.

Bereits 82 Prozent der Amerikaner konsumieren Nachrichten digital am Rechner, die mobile Verbreitung liegt bei 54 Prozent. (omark, derStandard.at, 26.3.2014)