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Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein präsentierte am Mittwoch in Kuala Lumpur neue Satellitenbilder der Stelle im Indischen Ozean, wo 122 Objekte entdeckt wurden

Foto: REUTERS/ATHIT PERAWONGMETHA

Kuala Lumpur/Peking/Wien - Neue Satellitenbilder haben die Hoffnung geweckt, bald Wrackteile der verunglückten Malaysia-Airlines-Maschine zu finden. Die Aufnahmen zeigten im Indischen Ozean ein Trümmerfeld mit 122 möglichen Flugzeugteilen, sagte der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein am Mittwoch in Kuala Lumpur.

Einige Teile auf den neuen Satellitenbildern der Airbustochter Airbus Defence and Space seien bis zu 23 Meter lang. Die Aufnahmen stammen vom vergangenen Sonntag und zeigen die Region, in der bereits mit Flugzeugen und Schiffen gesucht wird: etwa 2500 Kilometer südwestlich von Perth in Australien. Die Maschine mit 239 Menschen an Bord, die meisten von ihnen Chinesen, ist seit dem 8. März verschwunden.

In Australien wurden die Hoffnungen gedämpft. Man könne die Suche nicht ewig fortsetzen, erklärte Regierungschef Tony Abbott. Der Einsatz eines einzigen Aufklärungsflugzeugs kostet nach Schätzungen mehr als 60.000 Euro pro Tag.

Protest der Angehörigen

In China hingegen betonte Regierungschef Li Keqiang, dass keine Mühen gescheut würden, um das Flugzeug zu finden. Er machte weiter Druck auf Malaysia, präzise Auskünfte zu den Ermittlungen zu geben. Unter anderem geht es um die Berechnungen der britischen Satellitenfirma Inmarsat, aufgrund deren das Flugzeug für verloren erklärt worden war. Malaysia solle die Suchaktion weiter koordinieren, aber chinesische Experten einbeziehen. Vor der malayischen Botschaft in Peking protestierten mehrere hundert Angehörige und Freunde der verschollenen Passagiere. Auf ihren Plakaten stand: "Wir wollen die Wahrheit wissen."

Rückendeckung erhält Malaysia von Österreichs Botschafter in Kuala Lumpur, Christophe Ceska. Laut der malaysischen Zeitung The Sun Daily ließ der Diplomat ausrichten, dass "die Regierung in Wien mit den Maßnahmen zufrieden ist", die die malaysische Administration in Zusammenarbeit mit anderen Staaten ergriffen habe.

Möglicherweise Staatshilfe notwendig

In den USA wiederum werden bereits Klagen gegen Boeing und Malaysia Airlines vorbereitet. Die Kanzlei Ribbeck aus Chicago hat einen Antrag bei Gericht gestellt, um mögliche Konstruktions- oder Herstellungsmängel der Boeing 777 feststellen zu können. Neben Entschädigungen in Millionenhöhe für die Hinterbliebenen soll von Boeing auch eine Überarbeitung der gesamten 777er-Flotte gefordert werden.

Mögliche Schadenersatzzahlungen an Angehörige könnte Malaysia Airlines in finanzielle Schwierigkeiten bringen und Staatshilfen notwendig machen, meinen Experten. (erl, APA, DER STANDARD, 27.3.2014)