Kairo - Nach der Ankündigung von Ägyptens bisherigem Militärchef Abdel Fattah al-Sisi, sich um das Präsidentenamt zu bewerben, gehen seine Anhänger und Gegner auf die Straße. Die Muslimbruderschaft des im Juli 2013 gestürzten Präsidenten Mohammed Morsi rief für den Freitag zu Massenprotesten unter dem Motto "Gemeinsam zur Erlösung" auf. An den Händen Sisis klebe Blut, hieß es in ihrem Appell.

Die Jugendbewegung Tamarod (Rebellion), die Sisi unterstützt, rief ihre Anhänger ebenfalls für Freitag zu einer Loyalitätskundgebung auf dem Tahrir-Platz in Kairo auf. Sie sollen "dem Bürger Abdel Fattah al-Sisi dafür danken, dass er dem Wunsch des Volkes entsprochen hat".

Sisi hatte am Mittwochabend seine Kandidatur für die Präsidentenwahl angekündigt, deren Termin noch nicht feststeht. Zugleich schied er aus dem aktiven Militärdienst aus und legte seine Ämter als Oberkommandierender der Streitkräfte und als Verteidigungsminister nieder. Damit erfüllt er die rechtlichen Voraussetzungen, um eine Kandidatur anzumelden. Sisi gilt bei der noch vor dem Sommer geplanten Wahl als haushoher Favorit. (APA, 27.3.2014)