Bregenz - Das Institut für Sozialdienste (ifs), Vorarlbergs größter Anbieter von Sozialdienstleistungen, ist stark gewachsen. Weiteres Wachstum müsse reiflich überlegt und mit der sozialpolitischen Strategie der Landesregierung abgestimmt werden, rät der Landes-Rechnungshof.

Acht Monate lang wurden die fünf Gesellschaften und Vereine geprüft. Die Kernaussage der Prüfer: Die Einrichtung leistet engagierte Arbeit, die strategische Ausrichtung sollte jedoch besser auf die sozialpolitischen Ziele des Landes abgestimmt werden. Auslöser für die Prüfung war Kritik an Jubiläumsprämien, die das ifs mehrfach an Mitarbeiter ausbezahlte. Künftig müssten solche Zahlungen mit dem Land akkordiert werden, raten die Prüfer.

Finanzierung

Das Institut für Sozialdienste wird überwiegend durch Sozialfonds und Land finanziert. 2012 flossen 18 Millionen Euro an Zuschüssen. Jährlich werden rund 32.000 Klientinnen und Klienten betreut. Obwohl die Leistungen um 44 Prozent anstiegen, sanken die Kostenbeiträge. 2012 wurden 160.000 Euro eingenommen.

Der freiwillige Selbstbehalt, der mit Beraterinnen und Beratern ausgehandelt wird, sollte durch einen fixen Mindestbeitrag ersetzt werden, empfehlen die Prüfer. Kurzberatungen weiter gratis anzubieten erscheint dem Rechnungshof nicht sinnvoll. Kritik äußerten die Prüfer auch an der Leistungserfassung. Die sollten von der Halbstundenabrechnung auf Minutenerfassung geändert werden. Das hätte, so die Ökonomen, auch mehr Transparenz für die Klienten zur Folge. (jub, DER STANDARD, 28.3.2014)