Washington - Der ehemalige US-Verteidigungsminister und CIA-Chef James Schlesinger ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Er erlag am Donnerstag in Boston einer Lungenentzündung, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf seine Tochter.
Präsident Richard Nixon berief den Republikaner Schlesinger 1973 zum Pentagonchef, nachdem er sich wegen der Watergate-Affäre von zahlreichen engen Mitarbeitern trennen musste. Nachdem Nixon im Zuge der Bespitzelungsaffäre 1974 schließlich das Amt räumen musste, bestätigte sein Nachfolger Gerald Ford den Verteidigungsminister Schlesinger im Amt.
Der studierte Volkswirt galt als brillanter Intellektueller, der auch für eine arrogant-brüske Sprache bekannt wurde. Als Verteidigungsminister galt er als Verfechter einer realistischen Haltung in Fragen der Entspannungspolitik. Er setzte sich vor allem für eine starke Verteidigung Europas ein. Vor dem Spitzenjob im Pentagon war Schlesinger für kurze Zeit Direktor des Geheimdienstes CIA. (APA, 27.3.2014)