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Zine al-Abidine Ben Ali auf einem Bild aus dem Jahr 2010.

Foto: EPA/STR

Washington - Der durch eine Volksrevolte entmachtete tunesische Ex-Präsident Zine al-Abidine Ben Ali und sein Umfeld haben sich der Weltbank zufolge zu Regierungszeiten fast ein Viertel der Gewinne der Privatwirtschaft in die eigene Tasche gesteckt. Bis zu 50 Milliarden Dollar (36,3 Milliarden Euro) seien in gut zwei Jahrzehnten abgezweigt worden, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Nach den Erkenntnissen der Finanzinstitution nutzte die frühere tunesische Führung Marktregeln für Firmen und Investitionen zu ihren Gunsten aus. Über ein Netzwerk an Unternehmen, das direkt unter Ben Alis Kontrolle stand, soll der Clan die Milliardengelder abgezweigt haben. Der Weltbank zufolge wurden 21 Prozent der Profite des Privatsektors veruntreut.

Flucht nach Saudi Arabien

Der Bericht listet 220 Firmen auf, die unter der Kontrolle des früheren Präsidenten und seiner Familie standen, darunter aus der Telekommunikation, der Bauindustrie, der Auto- und der Nahrungsmittelbranche.

Ben Ali war Mitte Jänner 2011 gestürzt worden. Gemeinsam mit seiner Frau und weiteren Familienmitgliedern setzte er sich nach Saudi Arabien ab. Die Revolution in Tunesien löste damals den Arabischen Frühling aus, in dem sich die Menschen in mehreren arabischen Ländern gegen ihre autokratische Führung auflehnten. (red/APA, 28.3.2014)