Mozilla-Mitarbeiter fordern ihren neuen Chef zum Rücktritt auf.

 

Foto: Mozilla/Handout

Erst vor wenigen Tagen hat Browser-Entwickler Mozilla seinen neuen CEO präsentiert. Mit Brendan Eich hat man eine Person aus den eigenen Reihen und dem Gründerteam der Organisation bestellt. Nun regen sich jedoch Proteststimmen im Unternehmen. So haben mehrere Mozilla-Mitarbeiter Eich über Twitter aufgefordert zurückzutreten. Der Grund: sein Engagement gegen gleichgeschlechtliche Ehe.

Unterstützung für "Proposition 8"

Eich hatte die Befürworter von "Proposition 8" finanziell unterstützt, die ein Verbot gleichgeschlechtlicher Ehe in Kalifornien vorsah. 2008 hatte eine Mehrheit der kalifornischen Bevölkerung für den Gesetzesentwurf gestimmt. Das Verbot wurde allerdings im Sommer vergangenen Jahres wieder aufgehoben. Dass Eich 1.000 US-Dollar gespendet hatte, war schon früher bekannt.

Bekenntnis zur Gleichstellung

In einem Blogeintrag hat sich der Mitgründer von Mozilla am Mittwoch für Gleichberechtigung ausgesprochen. Er sei sich bewusst, dass es Bedenken gegenüber seiner Haltung zur Gleichberechtigung von LGBT(Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender)-Personen bei Mozilla gebe. Diese Bedenken wolle er aber ausräumen, indem er sich zur Gleichstellung bekenne und mit der LGBT-Community zusammenarbeiten wolle. Er bitte auch um die Zeit, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Außerdem entschuldige er sich, dass er Menschen verletzt habe.

Beistand von Mitchell Baker

Auch Mitchell Baker, die Vorsitzende der Mozilla Foundation, bekräftigte in einem Blogeintrag das Commitment des Unternehmens für die Inklusion der LGBT-Community. Entwickler Chris McAvoy, der Eich als einer der ersten über Twitter aufgefordert hatte zurückzutreten, hat sich vorerst nicht öffentlich zu den Blogeinträgen geäußert. (Birgit Riegler, derStandard.at, 28.3.2014)