Innsbruck - An der Universitätsklinik Innsbruck ist erneut eine spektakuläre Transplantation gelungen. Einem 55-jährigen deutschen Patienten wurden nach Angaben vom Freitag in einer 15-stündigen Operation zwei Unterarme transplantiert.

Beteiligt waren vier Teams des Landeskrankenhauses. An dem Eingriff war ein rund 30-köpfiges Team aus Transplantations-, Unfall- und Plastischen Chirurgen samt Anästhesisten beschäftigt, unterstützt durch die jeweiligen Pflegekräfte. Für die Rehabilitation nach der Operation sind nun die Spezialisten der Physikalischen Medizin zuständig. In mehreren Wochen wolle der Patient auch an die Öffentlichkeit gehen, kündigte die Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH (Tilak) an.

Ein halbes Jahr Rehabilitation

"Der Patient hat den Eingriff gut überstanden und wird seine neuen Hände bereits in den nächsten Stunden bewegen können", wurde Alexandra Kofler, Ärztliche Leiterin des Landeskrankenhauses Innsbruck, in einer Aussendung zitiert. "Er hat jetzt sechs Monate der intensiven Rehabilitation vor sich. Gemeinsam mit der minutiösen und kontinuierlichen Anpassung der medikamentösen Therapie ist das Grundvoraussetzung für ein gutes Ergebnis."

Bisher wurden an der Innsbrucker Klinik vier Patienten erfolgreich sieben Hände transplantiert. Die erste doppelte Handtransplantation in Innsbruck fand im März 2000 statt, die zweite doppelte Transplantation im Februar 2003 und die dritte im Mai 2006. Im Juni 2009 wurde einem Patienten eine Hand transplantiert.

Innsbruck sei damit das einzige Transplantationszentrum weltweit, in dem alle bisherigen Transplantationen erfolgreich verlaufen seien, hieß es. Alle Patienten seien "in sehr gutem Zustand, und die transplantierten Hände funktionieren exzellent". Bei der Transplantation von Händen würden zunächst Knochen, Arterien und Venen verbunden, dann folgen die Sehnen der Beuger dann die Sehnen der Strecker. Zum Abschluss würden die Nerven verbunden und die Haut wiederhergestellt. (APA, derStandard.at, 28.3.2014)