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Alle Jahre wieder rollt die Grippewelle an. - Heuer war ihr Verlauf vergleichsweise moderat.

Wien - Die saisonale Influenza 2013/2014 weist laut den Experten des Departments für Virologie der MedUni Wien Besonderheiten auf: Sie begann später und die Häufigkeit der Krankheitsfälle stieg in Österreich nur langsam an. Davon berichten die Fachleute in der neuesten "Virusepidemiologischen Information".

Einerseits setzte die Influenzavirus-Aktivität in Europa vier bis sechs Wochen später als in den meisten vorangegangenen Saisonen ein, auf der anderen Seite zeigte diese nicht das übliche Muster ihrer geografischen Ausbreitung vom Süd-Westen nach dem Nordosten Europas. Vielmehr waren Griechenland und Bulgarien neben Spanien und Portugal unter den ersten Ländern, die Anfang Jänner eine gesteigerte Influenzavirus-Aktivität meldeten, schreibt die Virologin Theresia Popow-Kraupp.

In Österreich hätte man zwar bereits Ende Dezember 2013 vereinzelt Influenzaviren nachweisen können, der Anstieg positiver Befunde sei jedoch deutlich schwächer als in der vorangegangenen Saison gewesen. Außerdem hätte es keinen - wie sonst oft vorhandenen - sprunghaften Anstieg gegeben. Eine Zunahme sei nur langsam Anfang Februar erfolgt.

Niveau unter epidemischen Schwellenwert

Auch in Wien sei die Krankheitsentwicklung immer knapp unter dem "epidemischen Schwellenwert von 10.000 Neuerkrankungen an Grippe/grippalem Infekt pro Woche" geblieben, konstatiert die Expertin. In der vergangenen Woche gab es in Wien hochgerechnet nur noch 7.900 Neuerkrankungen an Influenza und/oder grippalen Infekten. In der Woche davor waren es noch knapp unter 10.000 gewesen. Etwas weniger als 10.000 Neuerkrankungen hatte es auch jeweils in den drei Wochen davor gegeben.

Die eigentliche Virus-Influenza dürfte in Österreich in den vergangenen Wochen auch noch durch viele "banale" Infektionen der Atemwege "maskiert" worden sein. Es gab damit eine breite Palette von kursierenden Krankheitserregern, so die Wissenschaftler. Bei den registrierten Grippeviren handelte es sich laut den Wiener Experten zu 71 Prozent um A(H3N2)-Viren und zu 28 Prozent um die Schweinegrippe-Viren A(H1N1).

Die Vermutungen über die Ursachen für die moderate Influenzasaison in Europa reichen - so die Virologen - vom milden Winter bis hin zu einer bereits durch die Krankheitswellen in den vergangenen Jahren existierende Immunität gegen die Schweinegrippeviren bei Kindern und Jugendlichen. (APA/red, derStandard.at, 28.3.2014)