Word ist gut zu bedienen und bieten eigene Layout-Menüs

Foto: Screenshot/fsc

PowerPoint funktioniert intuitiv, lässt Finger zum Laserpointer werden

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Links: Eigener Ziffernblock für Excel, rechts: Funktionen gut anwählbar

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Vier Jahre hat es gedauert, jetzt bietet Microsoft erstmals Office für Apples iPad an: Seit Donnerstag sind Apps für PowerPoint, Word und Excel über den App Store verfügbar. Dateien können kostenfrei angesehen werden, für echtes Office-Feeling muss allerdings ein Office 365-Konto aktiviert werden. Hier kann die Möglichkeit eines kostenlosen Testmonats beansprucht werden, ab dem zweiten Monat werden dann allerdings für alle Funktionen zehn Euro pro Monat fällig.

Gute Umsetzung für Touchscreen

Alle drei Apps bieten ein ansprechendes Design und sind gut zu bedienen. Microsoft hat sich bemüht, die Oberfläche an den Touchscreen anzupassen, das ist gelungen. In Word funktioniert die Eingabe gut – so gut, wie man auf einem Tablet ohne angeschlossene Tastatur Texte verfassen kann. Für die iPad-Version gibt es ein eigenes Online-Änderungstracking und Layout-Funktionen.

Wie auf der Desktop-Version können Seitenumbrüche, Tabellen, Fotos, Textkästen oder Formen hinzugefügt werden. Auch Hyperlinks sind einfach zu erstellen. Allerdings lässt sich am iPad kein Inhaltsverzeichnis eines Word-Dokuments anlegen, Fußnoten sind jedoch möglich. Ziel Microsofts ist es hier ganz klar, zwar eine breite Anzahl an Features anzubieten, sehr spezifische Anliegen jedoch auf die Desktop-Version zu verlagern.

Excel: Extra Ziffernblock

Excel bietet einen extra Ziffernblock am Touchscreen, auf den man von der normalen Tastatur wechseln kann. Das erleichtert die Eingabe von Zahlen sehr und ist ein Feature, das Excel for iPad von vergleichbaren Anwendungen hervorhebt. Auf dem Ziffernblock sind zusätzlich Symbole für die Eingabe von Formeln verfügbar.

Diagramme sind leicht zu erstellen, grundsätzlich orientiert man sich natürlich stark an den Desktop-Versionen. Überraschenderweise sind Formel sehr leicht einzugeben, hier sind auch spezifische statistische oder ökonomische Funktionen vorhanden.

Powerpoint: Finger als Laserpointer

Auch Powerpoint funktioniert bei einem ersten Hands-On intuitiv, vorab erstellte Präsentationen sind gut anzusehen. Das iPad kann hier also noch besser genutzt werden, um Präsentationen auf einen Beamer zu projezieren und dann per iPad zu steuern. So kann man mit dem Finger auf Bereiche in der Folie zeigen und diese gesondert hervorheben, wie bei einem Laserpointer. Zum Erstellen von Präsentationen ist die PowerPoint-Version eher nicht geeignet, hier steht das Präsentieren und Ansehen im Vordergrund.

OneDrive

Für alle drei Anwendungen sind zahlreiche Templates erhältlich. Die Daten können über OneDrive synchronisiert werden – allerdings nur über OneDrive, Microsoft setzt hier exklusiv auf den eigenen Cloud-Storage-Dienst.

Besser als Windows-Tablet

Überraschenderweise lassen sich die Office-Apps fürs iPad viel besser als die Pendants für Windows-Tablets nutzen. Letztere orientieren sich in der Handhabung viel mehr an den Desktop-Versionen und sind daher ohne Maus schwieriger zu bedienen. Es könnte also gut sein, dass Microsofts Entscheidung, Office aufs iPad zu bringen, schlußendlich auch den Windows-Tablet-Nutzern zu Gute kommt.

Gelungene Adaption

Insgesamt ist Office für iPad eine gelungene Tablet-Adaption der Desktop-Programme. Fraglich ist allerdings, wer bereit ist, für die Apps zehn Euro pro Monat auszugeben. Hier dürfte Microsoft wohl vor allem Unternehmen ansprechen. Für den normalen Nutzer, der ab und an auf dem Tablet Präsentationen oder Tabellen ansehen, ist der Preis wohl etwas zu hoch. (fsc, derStandard.at, 30.3.2014)