Bangui/N'Djamena - Bei einem Angriff auf Zivilisten sind in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui mehr als 20 Menschen getötet worden. Bei den Tätern soll es sich um Soldaten aus dem Tschad handeln, berichteten Mitglieder der afrikanisch geführten Friedensmission Misca und Augenzeugen. Der Grund für die Attacke blieb zunächst unklar.
Die schwer bewaffneten Männer hätten am Samstagabend mit Militärfahrzeugen die Grenze überquert und anschließend in verschiedenen Stadtteilen wahllos auf die Bevölkerung geschossen und Raketen abgefeuert.
In der Zentralafrikanischen Republik herrscht Chaos, seit muslimische Seleka-Rebellen im März vergangenen Jahres die Macht in dem christlich geprägten Land an sich gerissen hatten. Seither tobt ein religiös motivierter Konflikt. Die Regierung des größtenteils muslimischen Tschad soll den Seleka-Rebellen nahestehen.
Bereits im Februar hatten tschadische Blauhelmsoldaten mehrere Zivilisten erschossen. Erst am Freitag töteten Extremisten aus dem Tschad mindestens sechs Menschen mit einer Granate. Die Angreifer hatten sich mit Uniformen burundischer Blauhelmsoldaten getarnt.
In dem Krisenland sind 5500 Soldaten der Afrikanischen Union und 2000 französische Soldaten im Einsatz, um die Gewalt unter Kontrolle zu bringen. (APA, 30.3.2014)