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Stefan Miklauz führt den Schwimmverband.

Foto: apa/Neubauer

Wels - "Ich bin nicht am Ziel, ich stehe erst am Anfang!" Jedenfalls steht der 34-jährige Wiener Stefan Miklauz ab sofort nicht nur der Autovermietungsfirma EasyMotion, sondern auch dem österreichischen Schwimmverband (OSV) vor, beim Verbandstag in Wels entfielen 103 von 121 Stimmen auf ihn. Gegenkandidat Thomas Krankl, jener Anwalt, der Dinko Jukic und dessen Verein Austria Wien in diversen Causen gegen den OSV vertritt, musste sich bei zwei Enthaltungen mit 16 Stimmen begnügen. Krankl war ohne Team angetreten, im Gegensatz zu Miklauz, mit dem die ehemaligen Schwimmer Stefan Opatril (47) und Peter Rothbauer (40) sowie der ehemalige Wasserballer Gerd Lang (46) als Vizepräsidenten ins OSV-Präsidium einzogen.

Diverse Ziele

Die "Verjüngung des Vorstands", die Miklauz angekündigt hatte, ist somit vollzogen. Weitere Punkte aus der Wahlrede des neuen Präsidenten: mehr Einfluss für Aktive, verbesserte Infrastruktur, bessere Förderung von Synchronschwimmen, Wasserspringen und Wasserball, Imagekorrektur, raschere Lösung von Problemen. "Wir sind dafür, den Sport wieder in den Mittelpunkt zu stellen", sagte Miklauz. "Ich stehe dafür, dass ich den Verband modernisieren möchte."

Miklauz will die Kritiker "mit ins Boot holen", allen voran Dinko Jukic und dessen Vater Zeljko, mit denen Paul Schauer und Christian Meidlinger als OSV-Präsidenten nicht ausgekommen waren. Dinko Jukic, der als Vierter für das beste ÖOC-Resultat bei den Sommerspielen 2012 in London gesorgt hatte, äußerte sich am Verbandstag sehr skeptisch über die neue Verbandsführung. Miklauz sagte dazu im Interview mit der Internetplattform laola1.at: "Meine Aufgabe ist es, ihn, wenn er mir ein Ohr schenkt, umzustimmen. Wenn er absolut nicht will, kann ich auch nichts machen." Der von Jukic oft kritisierte OSV-Sportdirektor Moschos Tavlas soll jedenfalls andere Aufgaben erhalten, und es soll ein neuer Sportdirektor geholt werden.

Diverse Probleme

Vor seinem Antrittsbesuch bei Sportminister Gerald Klug will sich Miklauz "einen Überblick verschaffen". Vorerst dürfte er vor allem auch mit der Aufarbeitung von Vergangenem beschäftigt sein. Da geht es um Rechnungsfälschungen, die Doppelverrechnung von Förderungen, die umstrittene, weil einvernehmliche OSV-Trennung von Ex-Generalsekretär Thomas Gangel sowie eine fragwürdige Statutenänderung. Wegen der Missstände muss spätestens im Juni der nächste außerordentliche Verbandstag abgehalten werden. (fri; APA, DER STANDARD, 31.3.2014)