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Norwegen warnt: Man könne die Gaslieferungen Russlands nicht ersetzen.

Foto: reuters/bader

Berlin - Norwegen hat Hoffnungen gedämpft, es könne mit erhöhten Gaslieferungen notfalls für ausfallende Bezüge aus Russland einspringen. "Wir können und werden unsere Gasproduktion kurzfristig steigern, aber nicht sehr stark", sagte Norwegens Energieminister Tord Lien dem "Handelsblatt" vom Montag.

Bis 2020 werde sein Land die Förderung auf bis zu 130 Milliarden Kubikmeter von 110 Milliarden Kubikmetern im vergangenen Jahr erhöhen. Der größte Teil gehe über Pipelines in die EU. Der Minister betonte aber, Russland sei seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Gaslieferant für Europa - "und daran wird Moskau auch nichts ändern."

Teures Flüssiggas

Allerdings könne Europa künftig auf die Einfuhr größerer Mengen Flüssiggas setzen, sagte Lien. Denn die EU habe zuletzt ihre Kapazitäten zu Aufbereitung von tiefgefrorenen Flüssiggasen für den Verbrauch massiv ausgebaut. Damit könnten große Lieferanten, wie die USA oder afrikanische Länder, dazu beitragen, mehr Gas zu liefern. "Wenn die Preise stimmen" könnte es aus diesem Bereich heraus das notwendige Angebot geben. "Aber natürlich ist es teurer, Gas zu verflüssigen und per Schiff zu transportieren, als große Mengen durch Pipelines zu pumpen", gab er zu bedenken.

Im Zuge des Ukraine-Konflikts wird darüber diskutiert, dass sich Europa unabhängiger von russischen Gaslieferungen machen sollte. Deutschland verlässt sich zu rund einem Drittel seiner Gas- und Öleinfuhren auf Russland. In einigen EU-Staaten ist der Anteil noch weit höher. (APA, 31.3.2014)