Uber wirbt mit Zuverlässigkeit und Qualität - jetzt häufen sich allerdings die Beschwerden

Foto: Screenshot/Uber

Der Taxi-Service Uber steht in den USA wegen mehreren sexuellen Übergriffen durch Fahrer in der Kritik. Das Start-Up galt bislang als Vorzeigeunternehmen, das die Taxibranche neu erfand. Durch die Vorfälle wird jedoch das Geschäftsprinzip von Uber infrage gestellt: Die App verbindet potenzielle Kunden mit dem nächstgelegenen Fahrer, wobei es sich dabei um freie Dienstnehmer mit eigenem Auto handelt. Anschließend holt der Fahrer den Fahrgast ab, nach der Fahrt bewerten sich beide gegenseitig auf Uber.

Foto aufgenommen

Uber selbst sorgt also lediglich für die Verbindung zwischen den zwei „Geschäftspartnern“ und hebt für diese Leistung eine Provision auf den Fahrpreis ein. Jetzt berichten allerdings mehrere Fahrgäste, wie sie von Uber-Chauffeuren belästigt wurden: So erzählt die Journalistin Olivia Nuzzi auf DailyBeast, wie ein Fahrer ihr nach einer Fahrt ein Foto von ihr zeigte, das er eine Stunde vor der Taxifahrt aufgenommen hatte. „Dafür gibt es keine Erklärung, die nicht bizarr wäre“, so Nuzzi.

Email an Arbeitgeber

Sie habe sich bei Uber beschwert, daraufhin wurde der Fahrer "entlassen", ihm also keine neuen Fahrgäste mehr zugewiesen. Wenig später habe Nuzzi allerdings ein Email des Fahrers an ihre Büro-Adresse erhalten, ebenso wurde ihr Arbeitgeber kontaktiert. "Wie kann das sein, wenn Uber keine persönlichen Informationen über den Kunden herausgibt?“, so Nuzzi. Nach etwas Nachbohren wird klar, dass Uber entgegen eigenen Angaben den Fahrern mehr Informationen als bislang bekannt über zur Verfügung stellt.

Adresse bei Heimfahrt

Eine Kombination, die für starke Kritik sorgt: Wenn sich ein Kunde bei Uber beschwert, kann sich der kritisierte Fahrer persönlich an den Kunden wenden. Potenziell könnte dies sogar gefährlich sein, vor allem wenn man sich nach Hause fahren lässt – und der Uber-Fahrer so zusätzlich noch die Adresse erhält.

Reguläre Taxifahrer: Zahlreiche Bedingungen

Auch bei regulären Taxifahrten könnten unangenehme Situationen entstehen, so Nuzzi. Sie weist jedoch darauf hin, dass in Taxis die Telefonnummer des Unternehmens stünde, ebenso der Name des Fahrers und dessen Ausweisnummer. Zusätzlich müssen Taxifahrer zahlreiche Bedingungen erfüllen, um zugelassen zu werden; in New York etwa ein Leumundszeugnis, Drogentests und Fahrkurse. (fsc, derStandard.at, 31.3.2014)