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Larissa Marolt mit Massimo Sinato beim Training für "Let's Dance".

Foto: APA/dpa/Rolf Vennenbernd

Die aktuellen Showereignisse im Fernsehen - von "Dancing Stars", "Let's Dance" über "Das perfekte Promi-Dinner", "Deutschland sucht den Superstar" - zeigen vor allem eines: Wie sehr Fernsehsendern mittlerweile nicht nur Inhalte, sondern auch Menschen fehlen, die vom Publikum für eine längere Zeit akzeptiert werden. Die Demokratisierung des Starprinzips führt zur Inflation von Berühmtheit - und macht das Programm ärmer.

Eine Folge dieses Personenmangels ist die Mehrfachverwertung. Sobald die Fernsehgemeinde einen Prominenten liebgewonnen hat, wird er herumgereicht. Die gegenwärtigen Mitmach-Formate bieten dazu ausreichend Gelegenheit. Und so sehen wir sie immer wieder, die Marco Angelinis, Mola Adebisis und Daniela Katzenbergers dieser Welt. So lange, bis sie und wir nicht mehr können.

Im ORF ist es ein bisschen anders, hier regiert nicht bloß das Herumreich-Prinzip, sondern der echte Promi-Mangel, was wiederum dazu führt, dass die hauseigenen Mitarbeiter für neue Aufgaben herangezogen werden - zu sehen immer wieder bei den "Dancing Stars". Im besten Fall gewinnen sie (Dorian Steidl, Claudia Reiterer) oder scheiden früh aus (Claudia Stöckl, Andrea Puschl).

Aus der Inhaltsleere führen diese Behelfsmittel nur selten. Es braucht schon eine televisionäre Naturkatastrophe wie Larissa Marolt, um die Schlaglöcher des Systems auszugleichen. Zuletzt zuckte sie beim Promi-Kochen auf Vox formschön aus, gänzlich verhaltensunauffällig gab sie sich beim RTL-Tanz. Übertroffen wurde das nur vom Blick ins zuckerlrosa Wohnzimmer von Dschungelkönigin Melanie Müller. Glücksfälle alle beide - und nur allzu selten. (Doris Priesching, DER STANDARD, 1.4.2014)