Salzburg - Ex-Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann wird "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus bei den Salzburger Festspielen nicht wie geplant inszenieren. Wie Wilfried Haslauer (ÖVP), Salzburger Landeshauptmann und Vorsitzender des Kuratoriums, am Montagabend erklärte, habe das Burgtheater Hartmann von dieser Verpflichtung entbunden.

"An dieser Entscheidung des Burgtheaters wird sich nichts mehr ändern", sagte Haslauer. Das Burgtheater und Sven-Eric Bechtolf, Schauspielchef der Salzburger Festspiele, suchen jetzt für das Theaterstück einen neuen Regisseur. An der Koproduktion von Burg und Festspielen wird sich also nichts ändern. "Die letzten Tage der Menschheit" sollen geplant am 29. Juli im Landestheater zur Premiere gebracht werden.

Nächster Rückschlag

Wie berichtet zog das Burgtheater auch das Angebot an Hartmann zurück, sein Stück "Der falsche Film" zur Uraufführung zu bringen. Die neue Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann erklärte zuletzt im STANDARD-Interview, bis zur Klärung der offenen juristischen Streitigkeiten sei ein "unbelastetes künstlerisches Arbeiten im Probenalltag des Hauses nicht vorstellbar". Hartmann war im Zuge der aktuellen Finanzaffäre des Burgtheaters Mitte März von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) entlassen worden und wehrt sich rechtlich dagegen.

Diskussionen gibt es nun auch über Bergmann. In seinem letzten Jahr als Burgtheaterdirektor überließ Klaus Bachler seiner damaligen Stellvertreterin Karin Bergmann einen Teil seiner Gage. Es wären, so die nunmehr interimistische Burgchefin, rein private "Donation" für ihren Mehraufwand während der Übergangszeit gewesen. Holdingchef Georg Springer wusste davon. Laut Kurier ist nicht geklärt, ob sie diesen Zusatzverdienst dem Finanzamt meldete.

Höhere Förderung

Am Freitag wurde auch bekannt, dass die Bundestheater und Bundesmuseen künftig mehr Geld bekommen. Die Basisabgeltung soll ab 2014 aufgestockt werden. Das sieht der Entwurf einer Novelle zum Bundesmuseen-Gesetz und zum Bundestheaterorganisationsgesetz vor, den das Bundeskanzleramt nun zur Begutachtung ausgesendet hat. Für die Bundestheater sind demnach 4,5 Millionen Euro mehr pro Jahr vorgesehen, für die Bundesmuseen 0,5 Millionen Euro.

Die Bundestheater, zu denen die Staatsoper, die Volksoper und das in finanzielle Turbulenzen geratene Burgtheater gehören, erhielten bisher 144,4 Mio. Euro an Basissubventionen. Schon im Vorjahr war eine Zusatzzahlung in Höhe von 4,5 Millionen Euro gewährt worden. Die Budgets von Volksoper und Staatsoper waren im Jänner dieses Jahres jedoch bereits nur mit einer bereits einkalkulierten Wiederholung dieser Zahlung genehmigt worden.

Die Bundesmuseen, zu denen die Albertina, das Belvedere, der Verbund des Kunsthistorischen Museums, das MAK, das mumok, das Naturhistorische Museum und das Technische Museum einschließlich der Nationalbibliothek zählen, erhielten bisher 107,6 Millionen Euro jährlich. Die Begutachtungsfrist für den Entwurf endet bereits am 6. April, fixiert werden soll die Budgeterhöhung vom Nationalrat im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes 2014. (APA, asch, DER STANDARD, 31.3.2014)