Seit dem Amtsantritt des neuen honduranischen Staatschefs Juan Orlando Hernandez Ende Jänner sind in dem mittelamerikanischen Land nach Angaben von Aktivisten mehr als 80 junge Menschen hingerichtet worden. Die Zahl belaufe sich bis Ende Februar auf 84 "Mädchen, Buben und Jugendliche unter 23 Jahren", teilte die Kinderrechtsorganisation Casa Alianza am Montag mit.

Casa Alianza sprach von "außergerichtlichen Hinrichtungen" und warf den Behörden eine Politik der "sozialen Säuberung" vor.

Nach Streitigkeiten um das Wahlergebnis war der konservative Hernandez am 27. Jänner für vier Jahre an der Staatsspitze vereidigt worden. Der 45-jährige Jurist von der Nationalen Partei trat die Nachfolge seines Parteifreunds Porfirio Lobo an. Im Wahlkampf hatte Hernandez angekündigt, mit aller Härte gegen Kriminalität und organisiertes Verbrechen vorzugehen. In Honduras leben 71 Prozent der 8,5 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze. Mit im Schnitt 20 Morden pro Tag ist das Land einer der gefährlichsten Staaten der Welt. (APA, 1.4.2014)