Der französische Mischkonzern Bouygues versüßt sein Übernahmeangebot für die Vivendi-Mobilfunktochter SFR. Das Unternehmen will länger an seinem Angebot festhalten und bietet zudem eine Entschädigung von 500 Mio. Euro an, falls die Fusion von den Wettbewerbsbehörden doch nicht genehmigt wird, wie Bouygues am Dienstag mitteilte.

Derzeit liegt der Kabel-Konzern Numericable im Rennen um den zweitgrößten Telekomanbieter Frankreichs vorne, Vivendi und Numericable verhandeln noch bis Freitag exklusiv. Die Regierung in Paris bevorzugt dagegen Bouygues, weil sie sich davon ein Ende des Preisverfalls und den Erhalt von mehr Arbeitsplätzen verspricht.

Drei Mobilfunker

Numericable war zunächst nicht zu erreichen, Vivendi lehnte eine Stellungnahme ab. Sollte Bouygues SFR übernehmen, sänke die Zahl der Mobilfunkanbieter in Frankreich von vier auf drei. Ob die Kartellaufsicht daher zustimmt, ist unsicher. Bereits Ende März hatte Bouygues Kreisen zufolge eine Entschädigung ins Spiel gebracht, sollte der Zusammenschluss nicht genehmigt werden.

Bouygues will sich mit der Übernahme in dem harten Preiskampf auf dem französischen Mobilfunkmarkt gegen den Billiganbieter Iliad stärken, der auch Marktführer Orange zusetzt. Numericable will mit SFR ein Bein in den Handymarkt bekommen, um künftig Festnetz, Internet und Mobilfunk aus einer Hand anbieten zu können. (APA, 1.4. 2014)