Kairo - Bei Kämpfen zwischen verfeindeten Stämmen sind im Süden von Ägypten seit Freitag 28 Menschen getötet worden. Mehr als 50 Menschen wurden nach Angaben von Polizisten und Krankenhausärzten in der Stadt Assuan verletzt.

Die bewaffnete Auseinandersetzung zwischen dem arabischen Stamm Al-Halajel und dem nubischen Stamm Al-Dabudiya hatte am Freitag begonnen und dauerten bis Sonntagabend an. Auslöser für das Gemetzel waren Beleidigungen, die männliche Angehörige des einen Stammes einer Frau des anderen Stammes nachgerufen hatten.

Die Regierung hatte am Samstag zu vermitteln versucht, nachdem bereits 23 Stammesangehörige getötet worden waren. Es gelang Ministerpräsident Ibrahim Mahlab und Innenminister Mohammed Ibrahim zwar, eine mehrstündige Feuerpause zu erreichen. Am Sonntag flammten die Kämpfe jedoch wieder auf. Mehrere Häuser wurden niedergebrannt.

Vorwurf an Muslimbrüder

Ein Armeesprecher sagte laut Berichten lokaler Medien, die Muslimbruderschaft habe zu einer Eskalation der Lage beigetragen. Beweise für diese These blieben die Behörden jedoch schuldig.

Der Gouverneur der Stadt rief die Streitkräfte auf, der Polizei zu Hilfe zu eilen. Am Sonntag blieben 34 Schulen geschlossen.

Immer wieder kommt es im Süden des Landes zu Konflikten und Fehden zwischen verschiedenen Stämmen. Üblicherweise werden diese durch die Vermittlung örtlicher Regierungsvertreter geschlichtet. (APA, 6.4.2014)