Grunge statt Nazidichtung: In einer Guerilla- Aktion wurde die Kernstockgasse umbenannt.

Foto: Komitee zum Gedenken an Kurt Cobain

Graz - Seit Samstag hat Graz eine Kurt-Cobain-Gasse. Wie lange, weiß niemand. Sie steht auch noch in keiner Straßenkarte. Im Rahmen einer Kunstaktion bekam die Kernstockgasse - benannt nach dem Nazi-Dichter und Priester Ottokar Kernstock - ein neues Schild. Seit Jahren gibt es Diskussionen über eine Umbenennung, wie sie in anderen Orten und Städten Österreichs schon passiert ist. Im oststeirischen Pöllau wechselte erst im Vorjahr eine traditionsreiche Musikkapelle ihren Namen, weil sie nicht mehr wie der Verfasser des "Hakenkreuzliedes" heißen wollte. Nun schritt in Graz ein bisher unbekanntes "Komitee zum Gedenken an Kurt Cobain" zur Tat und nannte die Gasse im Bezirk Gries am 20. Todestag des Nirvana-Sängers kurzerhand um.

Nirvana hatte 1989 um die Ecke, in der Dreihackengasse im (nicht mehr existenten) Café Pi, als noch relativ unbekannte Band ein Konzert gespielt. Vor ein paar Dutzend Fans. (cms, DER STANDARD, 7.4.2014)