Wiener Neustadt - Der im Wiener Neustädter Tierschützer-Prozess tätige linguistische Gutachter sei aus der Liste gerichtlich beeideter Sachverständiger gestrichen worden. Das berichtete VGT-Obmann Martin Balluch, mittlerweile rechtskräftig freigesprochener Erstangeklagter. Er hatte beim Präsidenten des Landesgerichts für Zivilrechtssachen in Graz und beim Justizministerium Anzeige erstattet.

Der Gutachter, der dem Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) laut einer Aussendung vom Montag im Prozess mit "Hosenbodenmethode" Texte von Bekennerschreiben zugeordnet hätte, habe berufen. Die Streichung sei aber unmittelbar in Kraft getreten.

"Völlig unlautere Mittel"

"Dieser Mann hat von der SOKO Tierschutz den Auftrag erhalten, ihnen wenigstens einen einzigen Zusammenhang zwischen mir und einer Straftat zu liefern. Dem kam er mit völlig unlauteren Mitteln nach und erhielt dafür einen astronomischen Judaslohn. Erfreulich, dass er nun aus dem Verkehr gezogen wurde", so Balluch.

In Wiener Neustadt hatten sich 13 Tierschützer 14 Monate lang wegen Beteiligung an einer kriminellen Organisation vor Gericht verantworten müssen. Für acht Angeklagte wurde der im Mai 2011 erfolgte Freispruch vom Mafia-Paragrafen 278a StGB rechtskräftig, die übrigen fünf müssen sich in einem zweiten Rechtsgang u.a. wegen Nötigung verantworten. Dieser Prozess soll, wie Gerichtssprecher Hans Barwitzius auf APA-Anfrage sagte, in der zweiten Mai-Hälfte beginnen. (APA, 7.4.2014)