Vaduz - Ein ehemaliger Fondsmanager soll am Montag im Fürstentum Liechtenstein einen Banker erschossen haben. Das Opfer sei 48 Jahre alt gewesen. Die Tat habe sich gegen 7.30 Uhr im liechtensteinischen Balzers in der Tiefgarage eines Geldinstituts ereignet. Laut Liechtensteiner Medien ging die Polizei davon aus, dass sich der mutmaßliche Täter das Leben genommen hat.

Am Rheinufer seien seine persönlichen Sachen gefunden worden, wie etwa ein Personalausweis und ein Reisepass. In letzterem hätten sich handschriftliche Notizen befunden, die als Abschiedsbrief und Geständnis gedeutet werden können, teilte die Liechtensteiner Polizei mit. Ein Leichnam wurde jedoch noch nicht gefunden.

Österreichische Polizei bestätigt nicht

Im Rugeller Riet, wo das Auto des Flüchtigen auf einem Parkplatz sichergestellt werden konnte, und in Richtung Vorarlberg wurde großräumig mit Polizisten, Suchhunden und Helikoptern nach dem Verdächtigen gefahndet - auch auf österreichischem Gebiet. Dass auch die österreichische Exekutive an der Suche beteiligt sei, bestätigte die Vorarlberger Polizei gegenüber der APA nicht.

Die Zeitung "Liechtensteiner Volksblatt" berichtete auf ihrer Internet-Seite, bei dem Opfer handle es sich um Jürgen Frick, den Chef der Vermögensverwaltungsbank Frick, die ihren Sitz in Balzers südlich der Landeshauptstadt Vaduz hat. Präsident der Bank ist der frühere Liechtensteiner Regierungschef Mario Frick. Ende 2012 verwaltete die Bank Kundenvermögen von 3,5 Milliarden Franken (2,86 Milliarden Euro).

Der mutmaßliche Täter bezeichnete sich auf seiner Internet-Seite als "Robin Hood von Liechtenstein" und "Staatsfeind Nr.1". Nach seinen Angaben fordert der seit 1980 verheiratete Vater von drei Kindern seine "Millioneninvestitionen zurück, die ihm die liechtensteinische Finanzmafia vernichtet hat". (APA, 7.4.2014)