Jerusalem - Bei Gewaltausbrüchen zwischen rechtsextremen Siedlern und der israelischen Armee sind in der Nacht auf Dienstag im Norden des besetzten Westjordanlands zwei Demonstranten und sechs Soldaten verletzt worden. Anlass der Zusammenstöße war das Vorgehen der Grenztruppen gegen einen illegalen Außenposten der ultranationalistischen Siedler von Jizhar, die als besonders radikal gelten.

Die Soldaten hätten vor Tagesanbruch zwei Wohnwagen abgeschleppt und ein festes Gebäude abgerissen, meldete der staatliche israelische Rundfunk. "Hunderte Bewohner von Jizhar bewarfen die Einsatzkräfte mit Steinen und beschädigten ihre Autos", berichtete das Armeeradio. Die Polizei habe Tränengas gegen die Menge eingesetzt. Der Abriss des auch nach israelischer Rechtsauslegung illegalen Außenposten der radikalen Siedlerbewegung südlich von Nablus war schon seit längerem gerichtlich verfügt, aber bisher aufgeschoben worden.

Dass die Streitkräfte ihn nun vollzogen, wurde von den Medien darauf zurückgeführt, dass am Sonntag an einem kurzzeitig in Jizhar geparkten Jeep eines hohen Armeeoffiziers alle Reifen zerstochen wurden. Am Montag wurde ein Siedleraktivist der Tat verdächtigt und unter Hausarrest gestellt. Die Siedler von Jizhar sind dafür berüchtigt, immer wieder Feuer in den Olivenhainen der umliegenden palästinensischen Dörfer zu legen. (APA, 8.4.2014)