Zwei Drittel der Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen essen zumindest drei- bis viermal pro Woche Fleisch

Foto: Karl Schöndorfer

Linz - Was der gemeine Oberösterreicher so in das Einkaufswagerl und in weiterer Folge dann auf den Teller lädt, hat man sich jetzt beim Land - gemeinsam mit Sora-Institut - etwas genauer angesehen. Im Auftrag von Konsumentenschutz-Landesrat Rudi Anschober (G) wurden dazu repräsentativ 700 Oberösterreicher quasi "zu Tisch gebeten".

Deutlich zeigt sich in der Umfrage, dass es einem Großteil nicht "wurscht" ist, womit die Schüssel gefüllt ist. Herkunft und Qualität sind fixe Komponenten auf dem Einkaufszettel: 79 Prozent der Befragten sehen eine hohe Qualität als eine sehr wichtige Eigenschaft von Lebensmitteln, gefolgt von der Regionalität (71 Prozent), dem fairen Handel (53 Prozent) und einer Bioqualität (37 Prozent). Allerdings muss auch der Preis stimmen. Für die Mehrheit (65 Prozent) sollen Lebensmittel günstig sein.

Kein Grund für weniger Alkohol

Eine klare Absage haben die Oberösterreicher der industriellen Massentierhaltung erteilt: 76 Prozent vermeiden Industriefleisch, und man ist mehrheitlich bereit, für Biofleisch auch mehr zu zahlen.

Gefragt nach dem persönlichen Änderungsbedarf setzen Herr und Frau Oberösterreicher mit 26 Prozent mehr Gemüse und Obst auf den Speiseplan. 20 Prozent würden auch weniger Fleisch essen. Auffallend dabei: Nur zwei Prozent sehen einen Grund, weniger Alkohol zu trinken.

Doch wie so oft liegen auch bei der "Oberösterreicher-Jaus'n" Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Dem Vorsatz zum vermehrten Griff in die Obstschale steht die harte Steak- und Schnitzel-Realität gegenüber. Oder um es mit den Worten von Sora-Chef Christoph Hofinger zu sagen: "Fleisch ist das dominante Lebensmittel." Rund zwei Drittel der Befragten geben an, täglich bzw. drei- bis viermal pro Woche Fleisch zu konsumieren. Immerhin 19 Prozent sind sogenannte Flexitarier - kommen also mit einer Fleischration ein- bis zweimal pro Woche aus.

Die Vegetarierquote hebt hingegen auch Oberösterreich nicht: Mit zwei Prozent liegt man im Österreich-Schnitt. Noch darunter, dafür frei von tierischen Produkten, liegen die Veganer mit 0,3 Prozent. Anschober zieht dennoch eine positive Bilanz: "Die Richtung stimmt, die Oberösterreicher bewegen sich Schritt für Schritt hin zu einer anderen Ernährung."

(Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 9.4.2014)