Moskau/Kiew - An ausländischen Börsen gelistete russische Unternehmen sollten der Regierung zufolge an den Handelsplatz Moskau zurückkehren. Die Firmen, deren Aktien derzeit an Börsen in anderen Ländern notiert seien, müssten ernsthaft über einen solchen Schritt nachdenken, sagte Vize-Ministerpräsident Igor Schuwalow am Dienstag.

"Diese Frage ist für die Sicherheit ihrer Geschäfte unabdingbar." Nach der Eingliederung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim in die Russische Föderation verhängten die USA und die EU Sanktionen und drohen mit weiteren Strafmaßnahmen. Das schürt in Russland Sorgen, dass auch Firmenvermögen im Ausland in Gefahr kommen könnte.

Die Regierung in Moskau übt schon seit längerem Druck auf die Unternehmen aus, in ihr Heimatland zurückzukehren. In den vergangenen Jahren hatten viele russische Konzerne ihre Aktien an die Börsen etwa in London oder New York gebracht. Bereits 2013 hatte Präsident Wladimir Putin die Firmen aufgefordert, bei einem Börsengang den Marktplatz in Moskau auszuwählen.

Die russische Wirtschaft leidet seit längerem unter niedrigen Energiepreisen und Kapitalflucht. Dazu kommt die Ukraine-Krise. Die Notenbank schraubte deswegen zuletzt ihre Konjunkturprognose zurück. Die Weltbank schließt einen kräftigen Rückgang der russischen Wirtschaftsleistung nicht aus. (APA, 8.4.2014)