Wien - Nachwehen in der Causa Geigenhändler M., der wegen Veruntreuung und betrügerischer Krida verurteilt ist. Die Hypo Alpe Adria hat im Insolvenzverfahren M. auf Herausgabe der Viola "Antonio Maria Lavazza, Mailand 1707" geklagt. Die hatte ihr der Händler gegen Einräumung eines Kredits 2004 ins Sicherungseigentum übertragen. Der Masseverwalter hat das Eigentumsrecht der Bank bestritten.

Nun schlägt er den Gläubigern einen Vergleich vor, weil er die Aussichten, gegen die Bank zu gewinnen nur "50:50" bewertet. Aus dem Akt erschließt sich, wie das Geschäft damals zustande kam. M. bezifferte den Wert der Viola bei der Hypo mit 800.000 Euro. Die Bank akzeptierte das - ohne das Instrument "je besichtigt, in Händen gehalten oder ein Foto" gehabt zu haben. Im Strafverfahren wurde ein Gutachten eingeholt. Schätzwert der Viola: 34.000 Euro.

Der Masseverwalter will das gute Stück nun versteigern lassen, hofft auf 34.000 Euro - und will die dann mit der Hypo teilen. (gra, DER STANDARD, 10.4.2014)