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Doch keine so schlimmen Klimasünder: Kamele haben einen langsameren Stoffwechsel und daher auch einen geringeren Methanausstoß als Kühe und Schafe.
Zürich - Kamele tragen offenbar deutlich weniger zur Erderwärmung durch Methan bei als Kühe oder Schafe. Die Ergebnisse von Forschern von der Universität Zürich und der Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich zeigen, dass die Höckertiere einen geringeren Stoffwechsel haben, somit weniger Futter benötigen und weniger Methan freisetzen als heimische Hauswiederkäuer.
Bisher wurde angenommen, dass Kamele sowie die zur selben Tierfamilie gehörenden Alpakas, Lamas oder Dromedare ebenso viel Methan produzieren wie jeweils etwa gleich große Kühe oder Schafe, da die Funktionsweise ihres Stoffwechsels ähnlich ist. Wiederkäuer verursachen den Forschern zufolge weltweit etwa 20 Prozent der Methan-Emissionen. Ein weiterer großer Teil stammt vom Reisanbau. In der Atmosphäre trägt Methan zum Treibhauseffekt bei.
Neuberechnung des "Methanbudgets"
Das Forscherteam rund um den Veterinärmedizinier Marcus Clauss von der Uni Zürich plädieren nun dafür, bei der Berechnung der Anteile an produziertem Methan für Kamele geringere Schätzwerte zu verwenden als bei Kühen oder Schafen. Die Berechnung von "Methanbudgets" einzelner Staaten spiele eine wichtige Rolle für jene Länder, in denen viele Tiere aus der Familie der Kamele vorkommen - wie die Dromedare in arabischen Staaten und in Australien, oder die Alpakas und Lamas in Südamerika. Die Forscher präsentieren ihre Arbeit im Fachjournal "PLOS ONE".
Es gibt schon mehrere Fütterungsversuche mit Kühen, damit sie weniger Methan ausstoßen. So half etwa Fischöl im Futter einer Studie zufolge deutlich. Eine Impfung gegen Methanbakterien hat nach Angaben Australischer Forscher den Methanausstoß von Schafen um acht Prozent reduziert. (APA/red, derStandard.at, 11.04.2014)