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Die Fahne fällt nicht mehr.

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Neuer Mann am Kommandostand: Heinz Kuttin, hier mit Thomas Morgenstern.

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Innsbruck - Die Wortwahl fiel aus, wie sie bei solchen Gelegenheiten eben ausfällt. Mit einer Lobeshymne wurde ein Schlussstrich unter die erfolgreichste Ära in der Geschichte des österreichischen Skisprungs gezogen. Der Vertrag mit Alexander Pointner wird wie vermutet nicht verlängert.

Unter der Führung des 43-Jährigen habe die Mannschaft 32 Medaillen bei Großveranstaltungen sowie vier Gesamtweltcupsiege, sechs Siege bei der Vierschanzentournee und neun Nationencup-Erfolge errungen, stand in der ÖSV-Aussendung zu lesen.

Wenig zu lesen war über die Gründe der Ablöse. Nach einer eingehenden Analyse der Olympiasaison habe man sich "dazu entschlossen, im Skisprungbereich neue Impulse zu setzen", ließ Sportdirektor Hans Pum wissen. Pointner selbst wurde deutlicher. In seiner Aussendung geht es um zu große Auffassungsunterschiede und eine "schmerzhafte Erfahrung" bezüglich der Art und Weise seiner Ausbootung. Das Thema Gregor Schlierenzauer - der Klassenprimus hatte nicht zuletzt Entscheidungen von Pointner für seine vergleichsweise schwache Saison verantwortlich gemacht - habe schlussendlich nur eine Nebenrolle gespielt, aber er, Pointner, sei "erleichtert, dass ich mich im Moment nicht mehr mit internen Ringkämpfen auseinandersetzen muss".

Vettori bleibt Sportdirektor

Wenn, dann muss sich damit ab nun Heinz Kuttin auseinandersetzen. Der 43-jährige Kärntner, 1991 Doppelweltmeister in Val di Fiemme, war in Deutschland als Stützpunkt- und in Polen als Cheftrainer tätig, arbeitete da auch mit Adam Malysz zusammen. 2009 kehrte er nach Österreich zurück und übernahm den Stützpunkt in Villach. Kuttin ist der Vertrauenscoach des dreifachen Olympiasiegers Thomas Morgenstern, der über eine Fortsetzung seiner Karriere noch nicht entschieden hat. "Ich freue mich voll, dass ich vom ÖSV das Vertrauen bekommen habe", sagte Kuttin. Seine Bestellung ist weniger überraschend als der Verbleib von Ernst Vettori als Verantwortlicher für Sprunglauf und Kombination. Pointner in diese Position wegzuloben soll ventiliert worden sein. (lü, DER STANDARD, 12./13.04.2014)

Pointners Medaillenbilanz als Cheftrainer im Detail:

Olympia (3-2-2):

Gold 2006 Großschanze und Team sowie 2010 Team
Silber 2006 Großschanze und 2014 Team
Bronze 2010 Groß- und Normalschanze

Nordische WM (10-5-1):

Gold 2005 Team Groß- und Normalschanze
Gold 2007 Team
Gold 2009 Normalschanze und Team
Gold 2011 Normalschanze, Großschanze, Team Normal- und Großschanze
Gold 2013 Team
Silber 2009 Normalschanze
Silber 2011 Normal- und Großschanze
Silber 2013 Normalschanze und Mixed
Bronze 2007 Normalschanze

Skiflug-WM (4-3-2):

Gold 2008 Einzel und Team
Gold 2010 Team
Gold 2012 Team
Silber 2006 Einzel
Silber 2008 Einzel
Silber 2010 Einzel
Bronze 2006 Einzel
Bronze 2012 Einzel

Gesamt-Weltcup:

4 Siege (2007/08, 08/09, 10/11, 12/13)

Vierschanzen-Tournee: 

6 Siegen en suite (2008/09 bis 2013/14)

Nationencup:

Von Saison 2004/05 bis 2011/12 achtmal en suite