Bild nicht mehr verfügbar.

Am Sonntag wird in und um Anfield alles hellwach sein.

Foto: ap/super

Bild nicht mehr verfügbar.

Manager Brendan Rogers hat aus seinem Team eine Einheit geschmiedet.

Foto: apa/epa/Powell

Bild nicht mehr verfügbar.

This is Anfield.

Foto: Reuters/Noble

Liverpool - Es sind emotionale Tage in Merseyside. Am Sonntag (14.37 Uhr/Sky) empfängt der FC Liverpool, Tabellenführer der Premier League, seinen Verfolger Manchester City. Gewinnen die Reds das Duell am fünftletzten Spieltag, werden sie der ersten Meisterschaft seit 1990 nahe sein wie lange nicht. Und als wäre das nicht außergewöhnlich genug, jährt sich zwei Tage später zum 25. Mal die Katastrophe von Hillsborough, bei der 96 Liverpool-Anhänger den Tod fanden.

Die Citizens haben zwei Spiele weniger ausgetragen als Liverpool, liegen aber nur vier Punkte zurück. Beide Teams haben den Titel also in der eigenen Hand - im Gegensatz zu Chelsea. Der Tabellenzweite und Champions-League-Halbfinalist liegt bei gleicher Anzahl von Spielen zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter, gastiert am Sonntag (17.07 Uhr) in Swansea.

Das Match in Anfield, das womöglich die Meisterschaft entscheidet, wird wie das gesamte Fußball-Wochenende auf der Insel im Zeichen des Jahrestages der Tragödie stehen. Der "Kop", die legendäre Rampe im Stadion von Liverpool, wird sich in eine riesige Installation verwandeln: "96" und "25 Years" sollen darauf zu sehen sein. Die Spieler von Liverpool werden ein eingens angefertigtes Trikot tragen, das für dieses und die danach noch zwei Heimspiele der Saison mit einem Aufnäher versehen ist, der an die Opfer erinnert.

Sieben Minuten

Wie alle anderen Spiele am Wochenende wird das womöglich titelentscheidende mit einer Verspätung von sieben Minuten beginnen - Symbol für den 15. April 1989, für das FA-Pokal-Halbfinale des FC Liverpool gegen Nottingham Forest im Hillsborough-Stadion von Sheffield Wednesday. Sechs Minuten nach Spielbeginn war die Begegnung damals abgebrochen worden, Anhänger des FC Liverpool waren am unteren Rand eines überfüllten Blocks gegen den Zaun gedrückt worden. Am Ende waren 96 Tote zu beklagen, darunter Jon-Paul Gilhooley, der zehn Jahre alte Cousin des heutigen Kapitäns Steven Gerrard.

Es sind äußerst bewegende Tage in Liverpool, vor allem auch, weil am 31. März endlich eine neue Untersuchungskommission die Arbeit aufgenommen hat. Über Jahrzehnte hinweg hatten sich die Liverpool-Anhänger dem Vorwurf ausgesetzt gesehen, dass in erster Linie sie selbst die Tragödie zu verantworten hätten. Diese Anschuldigungen sind mittlerweile widerlegt, nun sollen die wahren Ursachen und vor allem die wahren Verantwortlichen des Desasters ausfindig gemacht werden.

"Wir werden kämpfen"

Dass der FC Liverpool am Sonntag zudem einen großen Schritt zu seiner 19. Meisterschaft machen kann, seiner ersten nach beinahe einem Vierteljahrhundert, sorgt rund um das traurige Jubiläum auch für Glücksgefühle. Neun Ligasiege in Folge hat Liverpool zuletzt gefeiert. Ein zehnter gegen ManCity wäre ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft. "Wir werden kämpfen", versprach Manager Brendan Rodgers. "Aber Manchester City ist stark. Sie sind ein wunderbarer Klub, der viel in Topspieler investiert hat. Sie werden nach Anfield kommen, um ein Resultat zu holen."

"Keine Frage, dieses Spiel wird verdammt wichtig sein", betont Yaya Touré, Mittelfeldspieler von City. "Wenn wir den Titel holen wollen, müssen wir alle Spiele gewinnen." Vor dem Gegner hat er allerdings einen Höllenrespekt, vor allem vor der Sturmreihe mit Luis Suárez (29 Tore und 20 Vorlagen in 28 Spielen) und Daniel Sturridge (20/9 in 25). "Sie sind unglaublich, wie eine Maschine", sagt Touré.

Auch die beiden Stars ordnen sich Rodgers' Spielidee unter. "In diesem Jahr spielen sie als Mannschaft", hat Touré beobachtet. Aber vor allem spielen die Reds gerade in diesen Tagen für die Menschen in ihrer Stadt. "Da oben sind 96 Leute im Himmel, die diese Mannschaft immer unterstützen werden", sagt Rodgers: "Wenn wir irgendetwas gewinnen sollten in diesem Jahr, dann für die 96 im Himmel und ihre Familien."

Arsenal um Finaleinzug im FA Cup

Im FA-Cup-Semifinale bekommt es Favorit Arsenal am Samstag (18.07 Uhr) im Wembley-Stadion mit Titelverteidiger Wigan Athletic zu tun. Die Londoner wollen ihre Durststrecke nach neun Jahren ohne Titel zumindest mit einer Cup-Trophäe beenden. "Dafür benötigen wir aber eine Topleistung. Wir müssen konzentriert sein", warnte Arsenal-Trainer Arsene Wenger vor dem Zweitligisten.

Das zweite Halbfinale bestreiten Hull City und der Drittligist Sheffield United. (sid/APA/red - 12.4.2014)