Die Sobig.F-Epidemie schlägt alle Rekorde - so die gleichlautende Aussage von Internet Service Providern (ISPs) und Anti-Viren-Herstellern. Seit der Entdeckung der sechsten Modifikation des I-Wurms Sobig ist lediglich ein Tag vergangen, doch die Epidemie durch Sobig.f hat bereits globale Ausmaße angenommen, meldet Kaspersky Labs in einer Presseaussendung.

Größte Epidemie der letzten Jahre

Nach Ansicht von Kaspersky Labs ist dies die größte Epidemie in den letzten eineinhalb Jahren. Sie steht bis jetzt, was die Anzahl infizierter Computer angeht, nur dem berüchtigten Klez nach, der im Oktober 2001 entdeckt worden ist und nach wie vor im Internet herumgeistert. "Sobig.F kann nur mit der immer noch wütenden Lovesan-Epidemie verglichen werden," so Denis Zenkin, Pressesprecher von Kaspersky Labs. "Doch während Lovesan in erster Linie für das Internet eine Bedrohung darstellt, weil es dieses verlangsamt, ist Sobig.f eine reale Gefahr für die User. Mit diesem Wurm kann dessen Autor volle Kontrolle über die infizierten Computer gewinnen."

Laut Statistik von Kaspersky Labs hat Sobig.F bereits mit Abstand den ersten Platz unter der verbreitetsten Malware inne. Der Anteil des Wurms an der Gesamtsumme der in dieser Zeit aufgetretenen Schädlinge betrug 92 Prozent. Die Anzahl infizierter Computer wird auf mehrere Hunderttausend geschätzt.

Erstaunlich schnell

Das Tempo der Verbreitung ruft Erstaunen hervor, weil der Wurm die allergewöhnlichsten Methoden anwendet. Dieser Wurm schleicht sich nicht über Schwachstellen ein. Der Anwender muss die im Anhang einer eMail verschickte Datei selbst öffnen, damit Sobig.F in den Computer eindringen kann. Um eine Verbreitung des Wurms zu garantieren hat sein Autor Spam-Technologien zum Massenversand verwendet, so Kaspersky weiter.

Der schnellste Virus

"Das ist der schnellste Virus, den ich bislang gesehen habe", so Scott Petry von Postini in einem Interview mit CNet . Postini spezialisiert auf das Ausfiltern von Spam stoppt an einem normalen Tag rund 500.000 Mails mit gefährlichem Inhalt. Dank Sobig.F waren es mehr als 2,6 Millionen Mails in wenigen Stunden die durch die E-mail-Filterung gingen. Auch für MessageLabs bedeutete Sobig.F neue Rekorde. Laut Angaben des Unternehmens war in jedem 17. Mail der Schädling zu finden - im Vergleich dazu kam der Virus Klez.H nur etwa in jedem 275 Mail vor.(red)