Die Forscher der Cornell University untersuchen jetzt, auf welche Weise das Bakterium sich in Zellen einnistet, wie Greg Martin dem Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" (Mittwochausgabe) erklärte. Auf diese Weise erhoffen sie sich Erkenntnis über Möglichkeiten, Infektionen mit dem menschlichen Erreger zu verhindern. Die bisherige Behandlung mit Antibiotika ist problematisch, da der Erreger häufig eine Resistenz entwickelt.
Mensch
Paradeiser-Erreger entschlüsselt
Eng Verwandter löst Infektionen beim Menschen aus
Washington - Amerikanische Wissenschafter haben das Genom
eines Bakteriums entziffert, das Paradeiser infiziert, und erhoffen
sich jetzt Aufschluss über einen verwandten Krankheitserreger beim
Menschen. Das Bakterium pseudomonas syringae ruft bei Tomatenpflanzen
die so genannte Blasenfleckenkrankheit hervor, die mit schwarzen
Flecken auf Blättern und Früchten einhergeht. Es ist eng verwandt mit
dem Erreger pseudomonas aeruginosa. Dieser löst beim Menschen
Übelkeit, Ausschlag sowie Entzündungen aus und kann im schlimmsten
Fall zum Tod führen.
Die Organismen beider Bakterien seien sich sehr ähnlich, sagte der
Mikrobiologe Dennis Ohman. "Viele Faktoren der Pflanzenerkrankung
finden sich in der menschlichen Erkrankung wieder." Insgesamt hätten
die Forscher 5.500 Gene des pseudomonas syringae entschlüsselt, von
denen bis zu 50 für die Ausbreitung von Infektionen verantwortlich
seien. Der Erreger befalle neben Tomaten auch Bohnen- und
Senfpflanzen. (APA/AP)