An Entscheidungsprozessen teilnehmen
Das Engagement der Schweiz rechtfertige sich auch mit der Förderung der demokratischen Institutionen in diesen Ländern, sagt Hürzeler. Seither wurden 19 Radiostationen mit Schweizer Hilfe aufgebaut. Es gehe dabei vor allem darum, den Analphabeten - oft mehr als die Hälfte der Bevölkerung - die Möglichkeit zu geben, an den Entscheidungsprozessen und am demokratischen Leben teilzunehmen.
Die Radiosender richteten sich an die individuelle Hörerschaft, an alle in ihrer Sprache, sagt Martin Faye, Direktor der Nichtregierungsorganisation Intermedia Consultants, die von der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beauftragt wurde. Es komme auch die ländliche Bevölkerung zu Wort, und ihre Beteiligung am öffentlichen Leben werde so gefördert.
Finanzierung
Bis jetzt finanzierte die DEZA die Einrichtung von 19 Lokalradios im Senegal, in Guinea, in Kamerun, in Niger und auf Madagaskar. Diese Stationen sind für die benachteiligten Gebiete sehr nützlich, weil den Menschen damit zum Beispiel grundsätzliche Hygiene-Anweisungen weitergegeben werden können, so Faye.
Weiterbildung
Neben der Finanzierung der Stationen kümmert sich die Schweiz auch um die Weiterbildung: Aus 11 französischsprechenden Ländern wurden 32 Radiomacher zu einem sechswöchigen Kurs in Dakar eingeladen, der von der DEZA organisiert und finanziert wurde. "Radiostationen seien in Afrika auch daher sehr effizient, weil sie eine direkte Fortsetzung der mündlichen Tradition ermöglichten. Das Medium könne sich den lokalen Gegebenheiten anpassen", sagt Faye.