US-Forscher: Die gab es möglicherweise nie, denn große Karbonat- Konzentrationen im Boden fehlen
Redaktion
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Washington - Auf dem Roten Planeten hat es nach neuen Analysen
möglicherweise niemals Ozeane oder andere große Gewässer gegeben, die
als wichtig für die Entwicklung von Leben gelten. Das schließen
US-Forscher aus der Untersuchung des Marsbodens. Sie hatten nach so
genannten Karbonaten wie etwa Kalkstein gefahndet, die sich auch in
irdischen Ozeanen ablagern und in Mars-Gewässern wegen der
kohlendioxidreichen Atmosphäre reichlich entstanden sein sollten.
Wie das Team um Joshua Bandfield von der Arizona State University
im Wissenschaftsjournal "Science" (Bd. 301, S. 1084) berichtet, sind
Spuren von Karbonaten auf dem Mars zwar allgegenwärtig. Die Forscher
haben jedoch keine großen lokalen Konzentrationen entdeckt, die auf
Ablagerungen aus früheren Gewässern hinweisen würden. "Die
Kreidefelsen von Dover oder so etwas haben wir nicht gefunden",
erläuterte Bandfield. Die allgegenwärtigen Karbonatspuren können den
Forschern zufolge im direkten Wechselspiel der Marsatmosphäre mit
Staub entstanden sein. Dazu reiche in der Atmosphäre vorhandenes
Wasser aus.
Angesichts der bekannten Wassereisvorkommen auf dem Mars könne
diese Beobachtung wichtige Folgen für die Klimageschichte des Roten
Planeten haben, betonte Bandfields Kollege Philip Christensen. "Dies
deutet auf einen kalten, gefrorenen Mars hin, der wahrscheinlich
immer so gewesen ist - im Gegensatz zu einem in der Vergangenheit
warmen, feuchten und von Ozeanen bedeckten Mars." Die Forscher hatten
den Roten Planeten sechs Jahre lang mit dem Thermal Emission
Spectrometer der NASA-Sonde Mars Global Surveyor beobachtet.
(APA/dpa)
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