"Die Sprache ist der Schlüssel zum Herzen", lautet der Slogan und den will die Wiener ÖVP bis Ende August unters Volk bringen: Über eine "Integrationskampagne" mit Kino-, TV-Spot- und Radiowerbung. Eine der Forderungen von Vize-Landesparteichefin Christine Marek und Gemeinderat Walter Strobl: Das letzte Kindergartenjahr solle gratis sein, damit zugewanderte Kinder dort jedenfalls schon Deutsch lernen können. Auch sollten Eltern in Aktivitäten im Kindergarten stärker einbezogen werden und es "müssen Kinder mit sprachlichen Nachteilen besonders gefördert werden", so die VP-Vorstellungen.

Weiters müsse laut Strobl die Familienzusammenführung bereits "möglichst früh erfolgen, damit sich das Kind leichter integrieren kann". Strobl auf die Frage nach der Zusammenführungsquote der Bundesregierung: "Man kann nicht alles, was früher liberaler gehandhabt wurde, gleich kompensieren. Die Forderung ist trotzdem g'scheit."

SPÖ, Gemeinderätin Nurten Yilmaz hingegen fragt sich anlässlich der VP-Kampagne: "Warum spricht die ÖVP jetzt von Rechten für Zuwanderern und hat noch vor dem Sommer gegen das Ausländerwahlrecht auf Bezirksebene gestimmt?" Yilmaz weiter: "Wien bietet bereits ein Angebot an - freiwilligen - Sprachkursen, in den letzten fünf Jahren haben über 25.000 Zuwanderer die Sprachkurse der Stadt besucht. Und selbstverständlich gibt es bereits eine spezielle Sprachförderung im Kindergarten." (frei/DER STANDARD; Printausgabe,22.8.2003)