Die Ursache für die Skepsis der Bevölkerung sieht Hunt in einem "philosophischen Problem": Die Menschheit würde sich selbst aus der Natur ausschließen.
"Arroganz"
Für Hunt ist diese Haltung nicht nachvollziehbar. Seine Sorge sei, dass die Menschheit zu "arrogant" geworden sei. "Wenn gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in den Entwicklungsländern besser wachsen können, sollten wir der Bevölkerung dort diese Vorteile nicht vorenthalten, nur weil wir mit der Genforschung nicht einverstanden sind", meint der Molekularbiologe.
US-Präsident George Bush hatte Mitte Juni bei der Biotechnologie-Messe in Washington mit einer ähnlichen Argumentation aufgewartet. Bush warf den Europäern "unwissenschaftliches" und "unmoralisches" Verhalten vor, da ihre restriktive Haltung gegenüber Gentechnik die Bekämpfung des Hungers in Afrika gefährde. Für Zorn der Amerikaner sorgt vor allem eine generelle Kennzeichnungspflicht für Nahrungs- und Futtermittel mit gentechnisch veränderten Bestandteilen.