Forscher-Star Penninger: Spitzenforschern müssen alle Möglichkeiten eröffnet werden
Redaktion
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Alpbach - Wäre Josef Penninger, Chef des neu gegründeten
Instituts für Molekulare Biologie der Akademie der Wissenschaften in
Wien, Politiker, würde er "massiv in neue Technologien investieren,
weil damit in Zukunft unsere Pensionen bezahlt werden". Der
Forscher-Star Penninger, in den vergangenen Monaten häufig befragt,
warum er sich denn entschlossen habe, seine steile wissenschaftliche
Karriere in Kanada zu beenden und wieder nach Österreich
zurückzukehren, begründete seinen Entschluss Donnerstag Abend bei
einer Diskussion im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche mit den
Möglichkeiten, die ihm mit dem Aufbau des neuen Instituts in Wien
geboten wurden.
Dies hält Penninger für das Geheimnis, wie man Spitzenforscher
nach Europa oder nach Österreich locken könnte: "Man muss ihnen alle
Möglichkeiten eröffnen, Spitzenforschung zu betreiben." Und man müsse
ihnen das Leben so angenehm wie möglich machen. "In seinen 13 Jahren
in Kanada fühlte ich mich nie als Ausländer", so der Forscher, der
den "Clash of Cultures" ohnedies für essenziell für die Wissenschaft
hält. Als weiteren Grund für seine Rückkehr nannte er das "exzellente
Bildungssystem" in Österreich.
Export
In diesem Urteil stimmte Penninger mit dem Chef des Rats für
Forschung und Technologieentwicklung (RFT), Knut Consemüller,
überein: Diese exzellenten Ressourcen würde der "starke Export
brillianter Köpfe aus Österreich in andere Länder" belegen. Europa
könne im Wettbewerb mit den USA und Japan nur gewinnen, wenn es
Forschung und Entwicklung (F&E) betreibe, "der sicherste Weg, die
Zukunft zu verlieren, sei es, Bildung und Forschung nicht zu
beachten".
Dennoch besitze Europa eine "gewisse Unattraktivität" für
Forscher, attestierte Hendrik Schlesing, Generalsekretär der
Europäischen Vereinigung von Forschungs- und
Technologie-Organisationen EARTO. Dies habe nicht nur mit der
Bürokratie zu tun, sondern auch finanzielle Gründe, etwa die geringe
Entlohnung.
Mut und Risiko
Weitere Möglichkeiten zur Stärkung der wissenschaftlichen
Wettbewerbsfähigkeit Europas zeigten der Chef des Fonds zur Förderung
der wissenschaftlichen Forschung (FWF), Georg Wick, und der
Geschäftsführer der Austrian Research Centers (ARC), Erich Gornik,
auf: Für Wick müsste es in Europa viel mehr Risiko-orientierte Firmen
geben, die den Mut haben, in junge vielversprechende Forscher zu
investieren. Und Gornik zufolge sollte man mehr Mut zur Neugründung großer
ambitionierter Institutionen haben, die an der Spitze der Forschung
mitmischen können.
(APA)
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